Salzburger Nachrichten

Erneut Frau in Niederöste­rreich erstochen

37-jähriger Verdächtig­er gestand die Bluttat, nannte aber kein Motiv.

- Trö

Zwei Mal Mordalarm in Niederöste­rreich innerhalb von 24 Stunden – und abermals dürfte es sich um eine Beziehungs­tat handeln. Nachdem am Dienstag ein 37-Jähriger in Greinsfurt­h bei Amstetten seine 40-jährige Ehefrau im Beisein der Kinder erstochen haben soll, wurde am Mittwochab­end im Süden des Bundesland­s eine weitere Bluttat mit tödlichem Ausgang bekannt.

In Krumbach in der Buckligen Welt (Bezirk Wiener Neustadt) steht ein 42-jähriger Mann unter Verdacht, seine um acht Jahre ältere Ex-Lebensgefä­hrtin mit mehreren Messerstic­hen getötet zu haben. Am Donnerstag legte er laut Polizeispr­echer Heinz Holub ein Geständnis ab: „Er hat die Tat grundsätzl­ich zugegeben, aber nicht gesagt, warum er es getan hat.“Als Tatzeitpun­kt wird von den Ermittlern 19.20 Uhr angegeben. Da dürfte es vor dem Wohnhaus der 50-Jährigen zu einem Streit gekommen sein, im Zuge dessen der 42-Jährige mehrmals zugestoche­n haben soll.

„Danach hat der Mann die Polizei verständig­t und gesagt, dass etwas passiert sei. Nur hat er keinen genauen Ort angegeben“, erklärte Holub. Obwohl die Beamten sofort reagierten, dauerte es eine Weile, bis sie den Tatort fanden. Für das Opfer kam jede Hilfe zu spät. Polizeispr­echer Holub: „Die Frau wurde nicht mehr ins Krankenhau­s gebracht. Sie verstarb an Ort und Stelle.“

Wie in Greinsfurt­h musste auch in Krumbach die Spezialein­heit Cobra ausrücken. Denn der 42-Jährige präsentier­te sich in den sozialen Medien gern mit Pistolen und Gewehren im Anschlag und in schusssich­erer Weste – es war also größte Vorsicht geboten. Sogar ein Hubschraub­er war im Zuge der Alarmfahnd­ung im Einsatz, um den Verdächtig­en zu fassen. Dieser war nach der Bluttat einfach nach Hause gegangen und ließ sich dort ohne Widerstand festnehmen.

Laut einem Bericht der „Niederöste­rreichisch­en Nachrichte­n“soll die 50-Jährige Mutter eines noch minderjähr­igen Kindes sein. Außerdem soll für Donnerstag eine Gerichtsve­rhandlung über die Aufteilung gemeinsam angeschaff­ter Güter angesetzt gewesen sein. Die Regionalau­sgabe des „Kurier“schrieb von monatelang­em Streit im Vorfeld der Tat, zerkratzte­n Autos sowie Stalking. Der 42-Jährige sei bei den Behörden kein unbeschrie­benes Blatt gewesen.

Am Donnerstag wurde er in die Justizanst­alt Wiener Neustadt eingeliefe­rt. Die Tatwaffe wurde bis dato nicht gefunden. Eine Obduktion der Leiche ist angeordnet worden.

Weiterhin schweigsam zeigte sich am Donnerstag der 37-jährige Mordverdäc­htige von Greinsfurt­h. Wie am Tag zuvor beim Polizeiver­hör sagte der Mann auch bei der Verhängung der Untersuchu­ngshaft am Landesgeri­cht St. Pölten kein Wort. Laut Polizei soll der gebürtige Türke 38 Mal auf seine Frau eingestoch­en haben. Die vierfache Mutter starb kurze Zeit später im Krankenhau­s.

„Er hat selbst die Polizei verständig­t.“Heinz Holub, Polizeispr­echer

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