Form und Fitness werfen noch Fragen auf
Dominic Thiem startet in Australien gegen „Wundertüte“Benoît Paire. Ein Trainingsmatch in Melbourne musste Österreichs Tennisstar absagen.
MELBOURNE. Seit bereits einer Woche weilt Dominic Thiem in Melbourne, nun kennt Österreichs Tennisstar auch den Namen seines Gegners bei den Australian Open. Benoît Paire ist am Dienstag die erste Hürde, die Trainer Günter Bresnik als „unangenehm“bezeichnet. In Runde zwei würde Mischa Zverev (GER) oder der australische Wildcard-Spieler Alexei Popyrin warten, danach laut Papierform Lucas Pouille (FRA-28), Kroatiens Jungstar Borna Ćorić (11) und im Viertelfinale Alexander Zverev (4).
So weit will Thiem aber nicht blicken, sondern sich nach einem Fehlstart in die Saison – abgesehen von Paire – nur mit der eigenen Leistung beschäftigen. „Paire ist ein Spielzerstörer, eine Wundertüte, sehr unangenehm, sehr gefährlich. Da kann alles passieren“, sagt Bresnik über den Franzosen, dem seit Jahren Top-10-Potenzial attestiert wird, der bisher aber mehr durch sein Auftreten und äußeres Erscheinungsbild aufgefallen ist. 2017 im bisher einzigen Duell mit Paire, ebenfalls zum Auftakt in Melbourne, siegte Thiem in vier Sätzen.
Dass Thiem nach drei Niederlagen beim Einladungsturnier in Abu Dhabi und einer Auftaktpleite in Doha nicht kurzfristig ein ATP-Turnier eingeschoben hat, überrascht einigermaßen. Bresnik begründet es so: „In Sydney waren die Wildcards vergeben und Auckland ist zu weit weg. Da macht es mehr Sinn, sich vor Ort vorzubereiten.“Selbstvertrauen könne man sich auch im Training erarbeiten. Vor allem am Return habe es bei der letzten Niederlage gehapert.
Und Matchpraxis, wenngleich nur mit Showcharakter, kann Thiem noch im Melbourne Park sammeln. Eine Gelegenheit dazu musste er aber auslassen. Der Weltranglistenachte sagte einen Auftritt gegen Alexander Zverev kurzfristig ab, was Fragezeichen aufwirft. Laboriert Thiem an einer Verletzung oder gesundheitlichen Problemen? Bresnik wollte dies auf SN-Anfrage weder bejahen noch verneinen, meinte nur kryptisch: „Spekulationen im Vorfeld bringen nichts. Wichtig ist, dass er am Dienstag fit ist, und bis dahin ist noch Zeit.“
Fakt ist, dass Thiem seit einer Woche in Melbourne trainiert. Bisher oft mit dem russischen Top-10Spieler Karen Chatschanow sowie mit David Goffin (BEL), Roberto Bautista Agut (ESP) und seinem in der Qualifikation gescheiterten Davis-Cup-Teamkollegen Dennis Novak. Thiem ist nach den Zweitrunden-Niederlagen von Jurij Rodionov (4:6, 6:7 gegen Thanasi Kokkinakis/AUS) und Sebastian Ofner (4:6, 6:3, 5:7 gegen Daniel Evans/GBR) der einzige Österreicher im Hauptbewerb.
Einige interessante Partien gibt es schon zum Auftakt. So trifft etwa Andy Murray auf Doha-Sieger Bautista Agut und der ebenfalls ungesetzte Australier Nick Kyrgios auf den Kanadier Milos Raonic.