Salzburger Nachrichten

Kämpfer für den Hahnbaum-Lift geben sich nicht geschlagen

- ST. JOHANN.

Die Botschaft des St. Johanner ÖVP-Bürgermeis­ters Günther Mitterer war eindeutig. Der Stadtchef erteilte den Vorschläge­n der Bürgerinit­iative Pro Hahnbaum-Sessellift eine klare Absage. Die Aktivisten wollen sich aber noch lang nicht geschlagen geben und sie laden für Montagaben­d zu einer großen Bürgervers­ammlung.

Am Hausberg der Pongauer Bezirkshau­ptstadt herrscht tiefster Winter. Die Initiative rief die Bürger auf: „Nützt das fantastisc­he Angebot, solang es den Sessellift noch gibt.“Das drohende Aus für den gut 40 Jahre alten Doppelsess­ellift sorgt seit Monaten für heftige Diskussion­en. Die Bürgerinit­iative hat im Vorjahr rund 4000 Unterschri­ften gesammelt. Sie möchte „die geplante Verkleiner­ung des Angebots“in dem kleinen Skigebiet verhindern. Am 14. Jänner gibt es um 19.30 Uhr im Brückenwir­t eine weitere öffentlich­e Informatio­nsveransta­ltung. Die Stadt argumentie­rt, ein Neubau des Sessellift­s sei nicht möglich, eine Sanierung unwirtscha­ftlich. Die Kosten samt neuer Beschneiun­g würden 5,3 Millionen Euro betragen oder gar 7,3 Millionen mit zusätzlich­en Investitio­nen in den Sommerbetr­ieb.

Ein Argument des Bürgermeis­ters sorgt für besonders großen Ärger bei den Hahnbaum-Aktivisten: Der Bau einer leistungss­tärkeren Beschneiun­gsanlage würde die Trinkwasse­r-Notversorg­ung der Gemeinde massiv gefährden und die Behörden wür- den dafür keine Genehmigun­g erteilen. Mario Janska von der Bürgerinit­iative sagt dazu: „St. Johann bekommt sein Trinkwasse­r primär von den Marbachque­llen in Flachauwin­kel. Das für die Beschneiun­g am Hahnbaum verwendete Wasser würde nur im Notfall, das heißt bei einem Leitungsbr­uch, entnommen.“

Für eine verbessert­e Beschneiun­g würden weiterhin nicht mehr als die erlaubten 15 Liter pro Sekunde entnommen, aber über einen längeren Zeitraum. „Bei einer Vergrößeru­ng des Speichervo­lumens könnten die vorhandene Wassermeng­e optimal ausgenutzt und die gesamten Abfahrten sowie die Rodelbahn gleichzeit­ig und in kürzester Zeit beschneit werden.“Für die Erneuerung müssten alle zusammenhe­lfen. Gemeinde, Tourismusv­erband, Alpendorf Bergbahnen und Crowdfundi­ng könnten die dafür notwendige­n drei Millionen Euro aufbringen.

„Beschneiun­g würde das Trinkwasse­r nicht gefährden.“

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Mario Janska, Bürgerinit­iative
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