Runde um Großgmain
Frischer Wind im Luftkurort: eine kleine, lawinensichere Dorfrunde zum Auslüften mit besten Aussichten auf Kultur und Landschaft im Gmainer Becken.
Der Untersberg, das Lattengebirge und der Staufen rund um das Gmainer Becken sind speziell im Winter wirklich beeindruckende Berge. Gefahr für den Ort geht von ihnen keine aus. Nicht einmal die von hier aus besonders gut erkennbare Schlafende Hexe am Ostkamm des Lattengebirges wirkt bedrohlich. Im Gegenteil, aufgrund der gut geschützten Lage des Gmainer Beckens konnte sich eine rege Siedlungstätigkeit entwickeln.
Das angenehme Kleinklima im Gmainer Becken hatte gute Auswirkungen auf die Menschen, die Landwirtschaft und den Kurtourismus. Das unübersehbare Hotel Vötterl im Ortszentrum gegenüber der Kirche war ursprünglich ein großer Bauernhof, der sich dann zum mehrstöckigen, heilklimatischen Zentrum entwickelte. Geblieben sind aus dieser Bauboomzeit der Jahrhundertwende auch die prachtvollen herrschaftlichen Villen, an der die Ortsrunde vorüberführt. Der Ausgangspunkt zu dieser Winterluft-Schnupperrunde um Großgmain ist der Platz vor der Marienwallfahrtskirche.
Mit welchen Notfällen die Bittgänger hierherkamen, zeigen die Wundertafeln in der Portalvorhalle der Kirche. Von Verbrennungen bis zum kinderfressenden Schwein spannt sich der Bogen der dramatischen Geschehnisse. Alle notariell beglaubigt und mit dem Wappen Leonhard von Keutschachs (um 1442–1519) versehen.
Der Weg quert nun aber zum Hotel Vötterl vis-à-vis. Im Jahr 1949 wurde Thomas Bernhard mit einer schweren Lungenentzündung zur Rekonvaleszenz hierher verlegt. Er unternahm weite Spaziergänge im Gmainer Becken. Im Buch „Der Atem“beschreibt er diese Phase.
Beim Gasthof Kaiser Karl zweigt unsere Dorfrunde nach links in die Staufenstraße ab. Am Wohnhaus von Kammerschauspieler Josef Meinrad (1913–1996) vorbei führt die Route 56 durch Siedlungsgebiet und folgt bei einer Weggabelung der Richtung Hochbürgerhöh bis zur Abzweigung Helmbichlweg (rechts). Wenn es die Schneeverhältnisse zulassen, führt über diese Zufahrt eine Variante zum Hof, quert dann die Wiese zum Bamacherhof und verläuft zur Plainburgstraße unter dem Burghügel weiter. Die andere Variante folgt dem Wolfschwangweg geradeaus, der 500 Meter unterhalb in die Plainburgstraße nach links einmündet. Entlang dieser geht es durch das villenartige Siedlungsgebiet zur Salzburger Straße und in das Zentrum retour.