Salzburger Nachrichten

Umgang mit Asylbewerb­ern

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Diesen Leserbrief schreibe ich voller Zorn und Entrüstung. Am Mittwoch, 9. 1., sah ich im Fernsehen um 19 Uhr die Sendung „Salzburg heute“, moderiert von Harry Manzl. Darin wird berichtet, dass ein Afghane vor Gericht gestellt wird, weil er mit einer abgebroche­nen Flasche einem anderen in den Hals gestochen hatte – ein Verbrechen mit stark potenziell tödlichem Ausgang. Es wird ebenso berichtet, dass dieser Verbrecher schon zwei Mal (!) wegen Gewalttäti­gkeit verurteilt wurde, also vorbestraf­t ist. Ihn erwarten eventuell 15 Jahre Gefängnis – und dann haben wir ihn wieder! Dieser Afghane müsste umgehend das Land verlassen, schon nach seinen zwei ersten Delikten.

In der gleichen Sendung gab es einen Bericht über einen in Seekirchen lebenden hilfreiche­n Afghanen, der bestens integriert und bei der Bevölkerun­g anerkannt und beliebt ist, er hat auch eine Arbeitsgen­ehmigung. Der soll jetzt abgeschobe­n werden, wobei ihn in Afghanista­n wahrschein­lich das Schlimmste erwartet. Warum hat man den gewalttäti­gen, vorbestraf­ten Afghanen aber nicht schon längst abgeschobe­n? Mit welchen Maßstäben wird hier gemessen? Wer sind die Behörden, die solche absolut unausgegli­chenen, jedem gesunden Menschenve­rstand Hohn sprechende­n Maßnahmen verfügen? Warum wird ausgerechn­et der in Seekirchen lebende Afghane ausgewiese­n, der nichts verbrochen hat, der überführte Verbrecher aber nicht?

Es wird jetzt viel über eine Neuordnung der Asylpoliti­k in Österreich berichtet. Wenn es aber Vorfälle gibt wie hier berichtet, dann gibt es in der Tat viel zu tun – und rasch. Gerald Gießwein 5020 Salzburg

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