Wiener richtete ein Blutbad an
Mann erschoss Vater seiner Lebensgefährtin und setzte Haus in Brand.
Ein 57-Jähriger aus Wien hat laut ungarischer Polizei gestern Abend in Ungarn den Vater seiner Lebensgefährtin erschossen und nach ersten Erkenntnissen vier weitere Angehörige derselben Familie, darunter seine Partnerin, teils lebensgefährlich verletzt. Zuvor habe der Mann in dem Wohnhaus im Komitat Veszprém ein Feuer gelegt. Am Ende erschoss sich der Verdächtige selbst.
Der Tatort liegt in der kleinen Ortschaft Káptalanfa in Westungarn. Der 57-Jährige habe am Abend das Elternhaus seiner 22jährigen Lebensgefährtin aufgesucht, sagte die Sprecherin des zuständigen Polizeipräsidiums, Virag Aradi, laut Ungarischer Nachrichtenagentur MTI gestern, Freitag. Die Frau war ins Wohnhaus ihrer Eltern zurückgekehrt und hielt sich bei ihrer Familie auf. Der Polizeibericht legt nahe, dass sie den Mann verlassen hatte.
Es sei ein Streit ausgebrochen. Der gebürtige Wiener habe mit einer Schusswaffe das Feuer auf die Familie eröffnet. Der Vater starb an Ort und Stelle. Die Lebensgefährtin und ihre Mutter erlitten lebensgefährliche Schusswunden. Nach Medienberichten wurde auch die dreijährige Schwester der 22-Jährigen getroffen. Das Kind erlitt eine schwere Kopfwunde. Noch bevor die Schüsse fielen, hatte der Wiener den ungarischen Behörden zufolge das Haus in Brand gesteckt.
Die ungarische Polizei leitete bereits ein Ermittlungsverfahren ein. Das Außenministerin in Wien bestätigte auf APA-Anfrage den Vorfall und dass es sich um einen österreichischen Staatsbürger gehandelt habe.
Ungarischen Medien zufolge wurde eine kinderreiche Familie getroffen. Einige der elf Kinder des Ehepaares seien vor den Schüssen zu Nachbarn geflüchtet. Eine sechsjährige Schwester habe durch das vom Täter gelegte Feuer Brandwunden erlitten. Das Kind soll in stabilem Zustand sein, hieß es. Die Opfer wurden in zwei Spitälern in der Region behandelt.
Der Bürgermeister der Ortschaft, Gáspár Csordás, sprach von einer „furchtbaren Tragödie“, die den sonst so friedlichen Ort heimgesucht habe. Die Betroffenen beschrieb er als „fleißige Familie“, der getötete Vater sei bei der Gemeinde beschäftigt gewesen.