Claro reinigt Trinkrucksäcke
Mondseer fertigen Tabs für Camelbak. Was das mit US-Soldaten zu tun hat.
Seit 20 Jahren verkauft Willy Grundtner in seinem Fahrradgeschäft in Hallein Camelbaks. „Beim Ausdauersport heißt es: Trink oder stirb – deshalb ist es schlau, einen Kamelrücken zu haben“, sagt Grundtner. In den Rucksäcken ist ein Beutel, der mit Wasser gefüllt werden kann. Durch einen Schlauch können die Sportler trinken, ohne Wasserflaschen herauskramen zu müssen. „Schon beim Kauf fragen mich aber viele, wie sie die Trinkrucksäcke reinigen sollen.“
Bisher habe die US-amerikanische Firma dafür Gerüste gebaut, die den Beutel aufspannten, sagt Claro-Chef Sepp Dygruber. „Die Sportler konnten aber nie wirklich sicher sein, ob die Beutel sauber sind.“Dygruber und seine Entwickler haben in Mondsee an einem Tab geforscht, damit der Trinkbeutel nicht mehr verklebt, sobald man ihn mit Tee oder Saft füllt.
Sportler können den Tab in den Rucksack geben, heißes Wasser daraufgießen und dann mit frischem Wasser auswaschen. „Die Tablette ist komplex: Sie reinigt und trocknet den Beutel aus, damit er nicht lange feucht ist.“Die Inhaltsstoffe seien biologisch abbaubar und ungefährlich.
Demnächst verschickt Claro von Mondsee aus die Tabs an Sportartikelhändler – weltweit. Zahlreiche Boxen werden auch an US-Soldaten gehen. „Camelbak macht 40 Prozent des Geschäfts mit dem amerikanischen Militär“, sagt Dygruber. Die Trinkbeutel werden in die Rucksäcke der Soldaten eingearbeitet, die Tabs könnten bei Einsätzen in der Uniform verstaut werden.
Für den Claro-Gründer ist der Auftrag ein Meilenstein: Er vergleicht das Projekt mit der MieleKooperation 1999, durch die seine Produkte erstmals weltweit verfügbar waren. „Mit Camelbak erschließe ich neue Märkte: Sport und Militär“, sagt Dygruber, der schon an neuen Ideen tüftelt. Die Tabs könne man etwa für Wein-Dekanter verwenden. „Ich gebe mich nicht mit einfachen Lösungen zufrieden. Ich bin ein Spitzbua geblieben. “
„Bisher war es sehr schwer, die Wasserbeutel zu reinigen.“