Munas Dabbur bleibt bei Red Bull Salzburg
Nach einem Gespräch ist klar: Red Bull Salzburg hat ein Machtwort gesprochen. Torjäger Munas Dabbur wird weiter für den österreichischen Fußballmeister spielen.
Die blamable WM-Niederlage gegen Chile (24:32) hat für gewisse Ernüchterung gesorgt. Nach der erfolgreichen WM-Quali schienen Österreichs Handball-Männer nicht zuletzt im Hinblick auf die Heim-EM 2020 auf dem richtigen Weg, nun ist zumindest leichte Skepsis angesagt. „Damit haben wir auch nicht gerechnet“, erklärte ÖHBSportdirektor Patrick Fölser am Sonntag. „Wir müssen noch an vielen Dingen arbeiten.“Und jetzt wartet heute, Montag (17.30), mit Norwegen der Vizeweltmeister.
Die Problemzonen wurden am Sonntag gegen die Südamerikaner deutlich. Vor allem in der Abwehr. „Die 6:0-Deckung passt nicht hundertprozentig“, meinte Fölser, mit 218 Partien Österreichs Rekord-Feldspieler. „Da waren wir schon deutlich weiter.“Ein Umstand, der auch dem Ausfall von Spielmacher Alexander Hermann geschuldet sei, der kurz vor dem Turnier mit einer Fußverletzung w. o. geben musste. „Momentan verlieren wir zu viele 1:1-Duelle. Die Absprachen müssen besser werden. Das ist aber kein Dauerproblem“, ist Fölser überzeugt. Es ist nach der glücklosen EM 2018 erst die zweite Endrunde der Auswahl in ihrer aktuellen Form, gestandene Leitwölfe gibt es nicht. Nicht zuletzt von Aushängeschild Nikola Bilyk dürfe man noch nicht zu viel erwarten. „Sicher spielt er bei Kiel, aber er ist dennoch erst 22. Auf ihn kommt viel zu“, erklärte Fölser.
Das Ende der Fahnenstange sei jedenfalls nicht erreicht. „Diese Mannschaft hat noch viel Potenzial. Da sehe ich das Ende auch nicht 2020“, sagte Fölser. Schließlich habe man ja schon in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, „dass wir wirklich gut Handball spielen können“, meinte er rückblickend auf das erfolgreiche WMQuali-Play-off gegen Weißrussland und auf einen guten Auftritt im Test gegen Schweden im Herbst.
Es ist durchaus noch Zeit. Auf jeden Fall fünf Spiele bei der laufenden WM und noch zirka weitere zehn bis zur EM 2020. Dort kommt noch der Heimfaktor hinzu, der die Mannschaft 2010 bis zu Platz neun trug. Auch damals habe man RotWeiß-Rot nicht auf der Rechnung gehabt, erinnerte sich Fölser: „Jeder hat gesagt, das sind die besten 15 Mannschaften Europas plus Österreich. Und dann hatten wir genau diese Euphorie.“