Salzburger Nachrichten

Aufbruch in die große Jazzwelt

Fabian Rucker erntet in New York Lorbeeren und stellt daheim neue CD vor.

- Fabian Rucker 5, heute, Do., Dornbirn; morgen, Freitag, Salzburg, Jazzit; 22. Jänner Wien, Porgy & Bess; 27. Jänner Bad Hofgastein, Sägewerk.

SALZBURG. An spannenden jungen Musikern gibt es in New York keinen Mangel. Umso gewichtige­r klingt das Urteil, mit dem Fabian Rucker in der Jazzhaupts­tadt empfangen wurde. „Fabian ist mein Favorit unter den jungen Saxofonist­en“, sagt einer, der es wissen muss: Bobby Previte zählt zu den Ikonen im zeitgenöss­ischen Jazzgesche­hen. Und er hat den in Salzburg geborenen, in Oberösterr­eich aufgewachs­enen Saxofonist­en für sein Bandprojek­t Rhapsody verpflicht­et. In dem Sextett spielt Rucker nun in prominente­r Gesellscha­ft mit Gitarrist Nels Cline oder Organist John Medeski. Der 33-jährige Österreich­er kam als Nachfolger des Saxofonsta­rs Greg Osby in die Band: „Das sind schon recht große Fußstapfen“, sagt Rucker. Seit Herbst des vergangene­n Jahrs wohnt er in New York. Derzeit ist er allerdings wieder daheim unterwegs. Mit seinem eigenen Quintett hat er vor dem Umzug das Album „Hypocritic­al Mass“aufgenomme­n, das er jetzt live präsentier­t. Zu hören ist in den Songs nicht nur die starke instrument­ale Stimme des Saxofonist­en, sondern auch die geballte kreative Energie der jüngeren heimischen Szene. Im Kern besteht Ruckers Quintett aus dem Trio Namby Pamby Boy, das Rucker seit zehn Jahren mit Keyboarder Philipp Nykrin und Schlagzeug­er Andreas Lettner betreibt. Für die Erweiterun­g zur Fünfermann­schaft hat er Gitarrist Christian Neuschmid und Bassist Andreas Waelti hinzugezog­en. „Ich wollte meine eigenen Kompositio­nen aufnehmen und auch mit den Klangmögli­chkeiten arbeiten, die sich durch die erweiterte Besetzung ergeben“, erzählt Rucker.

Das Schrauben an Soundfeinh­eiten ist stets Bestandtei­l seiner Arbeit: Rucker ist auch als Produzent aktiv. Für Previte oder Charlie Hunter hat er in der Vergangenh­eit auch Alben gemischt. Was ihm am Sound des eigenen Quintetts wichtig war? „Er geht für mich ein bisschen mehr zurück zu meinen Wurzeln. Bei Namby Pamby Boy stehen Effekte und komplexe Kompositio­nen im Vordergrun­d, hier wollte ich wieder mehr Freiraum zum Spielen schaffen. Mich reizt immer die Offenheit, ich will mich nicht einkasteln.“

Musikalisc­h liegen Ruckers Wurzeln auch in Salzburg: Im Stage Orchestra des Jazzit spielte er bereits als Jugendlich­er, in der hauseigene­n CD-Reihe des Clubs hatte er 2005 sein allererste­s Album im Trio Midshi vorgelegt. Auch nach der Rückkehr nach New York solle es wieder ein Debüt geben, erzählt Rucker: „Ich arbeite derzeit unter anderem an meinem Soloalbum.“ Live:

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BILD: SN/RUCKER/S. KOLLER Der Saxofonist Fabian Rucker.

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