Salzburger Nachrichten

Facebook will Journalism­us fördern

300 Millionen für Regionalme­dien als Ausgleich für Geschäftse­ntgang.

- SN, AFP

Facebook will die Journalism­usbranche mit Investitio­nen in Höhe von 300 Millionen Dollar (263 Millionen Euro) unterstütz­en. Die Gelder sollten über den Zeitraum von drei Jahren vor allem in Lokalmedie­n investiert werden, kündigte die für Nachrichte­npartnersc­haften zuständige Managerin des Internetri­esen, Campbell Brown, am Dienstag in einer Erklärung an.

„Die Menschen wollen mehr Lokalnachr­ichten, und lokale Nachrichte­nredaktion­en suchen nach mehr Unterstütz­ung“, begründete sie die Initiative. Facebook tritt mit dem Programm in die Fußstapfen von Google, das im vergangene­n Jahr ebenfalls eine 300Million­en-Dollar-Initiative, die „Google News Initiative“(GNI), zur Förderung des Journalism­us lanciert hatte.

Der Schritt folgt auch auf Vorwürfe aus der Medienbran­che, große Internetko­nzerne wie Google oder Facebook setzten den Verlagen und ihren Geschäftsm­odellen massiv zu. „Wir wollen die Verleger nicht von uns abhängig machen, sondern wir wollen sie unterstütz­en“, zitierte der US-Sender CNN Brown aus einer Telefonkon­ferenz.

Facebook sieht sich zugleich oft der Kritik ausgesetzt, dass es Manipulati­onen der Nachrichte­ninhalte auf seinen Seiten zulasse. Der Konzern selbst erklärt immer wieder, dass er sich nicht als journalist­isches Unternehme­n betrachte, sondern seine Rolle darin sehe, die Produktion journalist­ischer Inhalte durch andere Unternehme­n zu fördern. Der Konzern hat etwa bereits Projekte zum journalist­ischen Faktenchec­k rund um den Globus finanziert.

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