Kultur & die Lust auf Zukunft
Grau! Nein, das ist nicht der Wetterbericht. Es ist die Beschreibung der Kulturszene. Viele ihrer Aktivisten sind in den besten Jahren. Und Nachfolger, gibt es die?
Am Ende einer Vorstellung applaudiert üblicherweise das Publikum. Hier war es anders. Nachdem Verena und Leo Fellinger vom Seekirchner Kulturverein Kunstbox mit Melina Berka und Michael „Mike“Siller die Pläne der nächsten zwei Jahre präsentiert hatten – applaudierte Verena Fellinger dem Schicksal. Und sagte Dank. Es sei ein Geschenk, sie fühle sich privilegiert und sei extrem glücklich, dass die Frage der Nachfolge auf ideale Weise geregelt werden konnte. Tochter Melina und ihr Lebenspartner Michael Siller werden Schritt für Schritt die Geschäfte übernehmen und die Entscheidungen der thematischen Aus- richtung der Kunstbox treffen. Passieren soll das fließend, bis 2021. Parallel dazu ziehen sich die Fellingers in die zweite Reihe zurück. Demnächst geht der Vorstand in Klausur. Eingeladen werden auch Künstler und Kunstinteressierte. Am Ende des Prozesses soll eine organisatorische und inhaltliche Neuausrichtung stehen. Es gelte einen Spagat zu schaffen. Zum einen wären die Vorlieben des treuen Publikums zu beachten, zugleich solle die Arbeit mit Jugendlichen forciert werden.
An der Vorgangsweise einer geordneten Übergabe und eines Generationswechsels in einer der wesentlichen kulturellen Einrichtungen Salzburgs zeige auch die Kulturabteilung des Landes Interesse. Grund: Im Bereich der Kulturaktivisten steht bei den „Macherinnen und Machern“vielfach ein Generationswechsel an. Früher oder später. Oft sei die Frage der Nachfolge ungelöst.
Wie breit gefächert regionale Kulturarbeit ist, zeigen die Eckdaten der Kunstbox. 2018 kamen, im 14. Jahr des Bestehens, 13.000 Besucherinnen und Besucher zu 260 Veranstaltungen.