Zahl der Wahlärzte explodiert Nun kommen eigene Systeme
Im Jahr 1999 gab es in Österreich 4476 Wahlärzte. Ende 2018 waren es 10.099. Private Versicherungen arbeiten an Netzwerken für diese Mediziner. Künftig soll es auch eigene Apotheken geben.
Das Verhältnis von Ärzten mit Kassenvertrag und Privatmedizinern in Österreich ändert sich gravierend. Während sich die Zahl der Kassenärzte seit dem Jahr 1999 kaum veränderte – von 6923 auf 7099 –, hat sich die Zahl der Wahlärzte mehr als verdoppelt. Die Privatversicherungen wollen die Angebote für diesen Markt weiter ausbauen. Uniqa arbeitet unter dem Projektnamen LARA an einem Netzwerk für Privatärzte. Dabei müssen Patienten die Behandlungen nicht mehr per Vorkasse bezahlen und sie dann bei ihrer Versicherung einreichen. Bei LARA rechnet die Uniqa direkt mit den Ärzten ab. Auch andere Versicherungen arbeiten an ähnlichen Systemen.
Derzeit sei man noch darum bemüht, mehr Ärzte für das neue Angebot zu bekommen, heißt es vonseiten der Uniqa. Im Endausbau soll es in dem System auch Labors, Apotheken und Röntgeninstitute geben.
Viele Wahlärzte können freilich auch ohne das Netzwerk gut leben. Mit dem neuen Angebot richtet man sich laut Uniqa vor allem an Medizi- ner, die sich neue Ordinationen aufbauen wollen. Ihnen könnte man langfristig den Zugang zu den 1,2 Millionen Privatversicherten der Uniqa ermöglichen.
Scharfe Kritik an den Plänen kommt von der Ärztekammer. Die GKK sieht darin einen weiteren Schritt zur Privatisierung des Gesundheitssystems.