Strache traf sich doch mit Identitären
Strache wehrte sich vor Gericht gegen ein „gefälschtes“Bild, das sich dann aber als echt erwies.
Spektakuläre Wende im Prozess, den FPÖ-Chef HeinzChristian Strache gegen Polit-Berater Rudolf Fußi angestrengt hatte: Fußi hatte Strache auf Twitter in die Nähe der rechtsextremen Identitären gerückt und dies mit einem Foto belegt, das Strache gemeinsam mit einigen Mitgliedern der Identitären zeigte. In der Klage hatte Strache behauptet, das Foto sei eine Fälschung, doch gestern während der Verhandlung musste er diesen Vorwurf zurücknehmen.
Das Foto ist 2015 während der Flüchtlingsbewegungen entstanden. Strache hatte mit FPÖ-Funktionären die Grenze bei Spielfeld besucht und war danach in das Lokal „Las Legas“eingekehrt. Das Foto zeigt Strache an einem Tisch mit FPÖ-Funktionären und mit mutmaßlichen Identitären. Fußi hatte dieses Foto gepostet: „Strache beim gemütlichen Zusammensein mit Identitären-Kader.“
Zu Beginn seiner Einvernahme im Gerichtssaal sagte Strache, es habe nie ein gemütliches Zusammensein mit Identitären gegeben, die Darstellung Fußis sei daher „grundsätzlich falsch“und das Bild sei gefälscht. Er kenne auch das fragliche Lokal nicht. Von Richter Jürgen Exner auf den Vorhalt angesprochen, er wäre sehr wohl in dem Lokal „Las Legas“in Spielfeld gewesen, konnte sich Strache dann doch erinnern: Er kenne die Örtlichkeit „von einem Besuch im Rahmen des Grenzbesuchs in Spielfeld“.
Nach der Vorlage weiterer Fotos aus dem Lokal durch Fußis Rechtsvertreterin Maria Windhager, die Strache und mutmaßliche Identitären-Mitglieder zeigen, räumte Strache ein, dass die Fotos wohl doch echt sein dürften: „Dann wird es sich um keine Fälschung handeln.“Straches Rechtsvertreter Michael Rami modifizierte daraufhin die Klage dahingehend, dass Fußi es zu unterlassen habe, diese Darstellung zu veröffentlichen, „wenn dadurch der falsche Eindruck erweckt wird, der Kläger wäre bewusst und gewollt mit Führungspersonal der Identitären zusammengetroffen.“Urteil im Mai.