Zufrieden und doch enttäuscht
Trotz des Halbfinal-Ausscheidens gegen München war die Champions Hockey League für die Salzburger Bullen eine Erfolgsgeschichte – für die sie Lob von neutralen Experten ernteten.
SALZBURG. Martin Baumann ist der Schweizer Geschäftsführer der in Zug als Firma ansässigen Champions Hockey League. Er war zum Viertelfinale gegen Oulu in der Eisarena und sagte damals nach dem 3:2 der Red Bulls: „Das hätte kaum jemand für möglich gehalten, dass der österreichische den finnischen Meister schlägt.“Mittwoch war auch er angetan vom Niveau, Tempo und Kampf um den Finaleinzug zwischen den Red-Bull-Teams, in dem die Münchner mit 3:1 das bessere Ende für sich hatten.
Ebenfalls in Salzburg war beim Semifinal-Rückspiel der sportliche Berater der CHL, der aktuelle Direktor für Spielerentwicklung beim schwedischen Topclub Färjestad, Bo Lennartsson. „Ein tolles Spiel, in dem beide Teams an ihre Grenzen gingen“, befand der 63-jährige Schwede, dessen Sohn Viktor zwei Jahre in der Red-Bull-Akademie ausgebildet worden war. Lennartsson weiter: „Beide hätten sich das Finale verdient. München war konsequenter.“Und auf die Titelchancen im Finale gegen Frölunda Göteborg angesprochen meinte er: „München hat Chancen. Aber mit ihrem Tempo und ihren Eisläufern sind die Indians wohl doch Favorit.“
Glücklich waren Mittwochabend natürlich nur die Gäste: „Wir haben nach dem Rückstand die richtige Antwort gegeben. Nach dem Ausgleich waren wir besser und kamen verdient weiter. Die Freude ist riesig, wir stehen zu Recht im Finale“, erklärte der Torschütze zum 1:1, Max Kastner. Auf der Gegenseite war Thomas Raffl enttäuscht: „Wir können mit diesem Lauf zufrieden sein, aber wenn du so weit kommst, schmerzt das Ausscheiden knapp vor dem Ziel umso mehr.“Headcoach Greg Poss bekannte: „Wir haben heute nicht so konsequent wie in München gespielt. Rauchenwald schoss noch das erste Tor, aber die zwei anschließenden Gegentore im ersten Abschnitt taten weh. Danach stabilisierten wir uns, aber das reichte gegen starke Münchner nicht.“
Heute, Freitag, müssen die Red Bulls in der EBEL in Graz antreten – ob sie physisch und mental „tot“sind, wird sich zeigen. Die 99ers sind jedenfalls Favorit.
Champions Hockey League, Halbfinale
Mittwoch
Erste Bank Eishockey Liga, 39. Runde
Freitag