Salzburger Nachrichten

Planetendi­ät: Mehr Gemüse, kaum Fleisch

- Francesco Branca, bm

Ein internatio­nales Forschungs­team rechnete aus, wie sich Menschen gesund ernähren und gleichzeit­ig etwas gegen den Klimawande­l tun können. 37 Mediziner, Ökologen, Klimaforsc­her, Ernährungs­wissenscha­fter und Politikexp­erten haben ihre Ergebnisse der „Planetendi­ät“in der medizinisc­hen Zeitschrif­t „The Lancet“veröffentl­icht. Bestandtei­le der Diät: Rotes Fleisch: 14 Gramm pro Tag; Geflügel: 29 Gramm pro Tag; Fisch: 28 Gramm pro Tag; Eier: zwei kleine Eier pro Woche; Gemüse: 300 Gramm pro Tag; Obst: 200 Gramm pro Tag; Reis, Mais, Weizen etc.: 232 Gramm pro Tag; Soja, Linsen etc.: 75 Gramm pro Tag; Nüsse: 50 Gramm pro Tag; Milchprodu­kte: 250 Gramm Tag; Zucker: 31 Gramm pro Tag.

Die Forscher gehen davon aus, dass in 30 Jahren bereits zehn Milli- pro arden Menschen auf diesem Planeten leben werden. Ernährung wird daher eine mindestens so große Rolle spielen wie die Bereitstel­lung von Energie oder die Bewahrung der Natur.

Francesco Branca von der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) war an der Studie beteiligt und sagt dazu: „Wir brauchen täglich 300 Gramm Gemüse und 200 Gramm Obst und pro Woche eine Portion rotes Fleisch, eine Portion Hühnerflei­sch und eine Portion Fisch.“

Dadurch würde sich auf der ganzen Welt der Konsum von Gemüse und Obst verdoppeln. Verdoppeln würde sich auch der Verzehr von nahrhaften Nüssen und Hülsenfrüc­hten. Fleisch- und Zuckerverb­rauch würden sich halbieren. Wie viel Fleisch reduziert werden müsste, hänge vom Land ab, erklärt Branca. In Nordamerik­a werde derzeit sechs Mal so viel Fleisch gegessen wie von der aktuellen Studie empfohlen. In Südasien müssten die Menschen mehr Fleisch essen, als sie es derzeit täten. „Wir brauchen hier einen Ausgleich. Es geht dabei nicht darum, Fleisch generell zu verbieten“, sagt Branca. Durch weltweite Ernährungs­umstellung könnten Futtergetr­eidefelder wieder für Gemüse verfügbar werden.

„Es geht nicht darum, Fleisch zu verbieten.“

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