Schulnoten sind Schall und Rauch
Soeben stieß ein geschätzter Kollege zu uns und gestand: Er finde sein Maturazeugnis nicht mehr. Es sei ihm im Lauf der Jahre irgendwie abhandengekommen, weil: interessiert niemanden. Wirklich niemanden.
Ist bestenfalls ein wenig folkloristisch, so ein Maturazeugnis, ich mein’, wenn man es findet. Von den Noten während der Schulkarriere zuvor gar nicht zu reden.
So vergeht der Ruhm der Welt. Schön, wenn man sich ab und an daran erinnert, besonders zu Zeiten, zu denen Schulnoten eine Wichtigkeit beanspruchen, die sie bestenfalls ein paar Millisekunden lang haben – auf ein Menschenleben gesehen.
Gut, es gibt Ausnahmen. Eine Häufung von Nicht genügend kann schon unangenehm werden und lauter Einser sind eh nett. Aber wen kümmert’s später? Abgesehen davon, dass uns, kaum sind wir draußen aus der Schule, jeder x-beliebige Lebensratgeber erklärt, wie toll Niederlagen und Misserfolge sind, weil charakterbildend. Nur in der Schule nicht. Auch komisch. Aber vieles ist merkwürdig in der Schule. Etwa dass die Lehrerbürokratie Lehrer daran hindern will, der Öffentlichkeit, also denen, die Lehrerfunktionäre und Lehrer besolden, denen sie somit rechenschaftspflichtig sind, zu erzählen, wo der Schuh drückt.
Was sind da Noten dagegen?