Salzburger Nachrichten

Diözese Gurk wehrt sich gegen den Erzbischof aus Salzburg

Franz Lackner setzte sich bei der Kirchenfüh­rung in Gurk-Klagenfurt in die Nesseln. Sie wirft dem Visitator aus Salzburg vor, er habe seine Befugnisse überschrit­ten.

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Nach den beiden Sprechtage­n, die der Salzburger Erzbischof Franz Lackner im Rahmen seiner Visitation in der Diözese Gurk-Klagenfurt abgehalten hat, ist nun ein kirchenint­erner Streit über Lackners Vorgangswe­ise ausgebroch­en. Dabei geht es um den strafrecht­lichen Teil der Untersuchu­ngen. Wie berichtet, laufen gegen den nach St. Pölten versetzten Bischof Alois Schwarz und seine langjährig­e Vertraute Ermittlung­en wegen des Verdachts der Untreue im Zusammenha­ng mit ihrem Dienstvert­rag. Zudem hat sich das Bistum bei der Finanz wegen möglicher Steuerhint­erziehung bei Wohnungsve­rkäufen selbst angezeigt.

Um sich über den Stand der Dinge im Verfahren bei der Staatsanwa­ltschaft Graz zu informiere­n, hat Lackner eine Grazer Anwaltskan­zlei beauftragt, Akteneinsi­cht zu nehmen. Dadurch wiederum fühlt sich der interimist­ische Leiter der Kärntner Diözese, Engelbert Guggenberg­er, übergangen. Diözesanka­nzler Jakob Ibounig sagt, Lackners Schritt sei durch den Auftrag zur Visitation nicht gedeckt. „Der Visitator kann nicht wie ein Sachwalter agieren, es ist und bleibt ein Gegenüber.“

Die Sprecherin des Erzbischof­s, Heidi Zikulnig, betonte am Mittwoch, als Visitator sei Lackner berechtigt, für das Bistum einzuschre­iten. Der Bericht über die Visitation solle planmäßig am Anfang der Fastenzeit nach Rom gehen.

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