Volkshochschule: Kursleiter müssen auf ihr Geld warten
Es gibt ein neues Verfahren für die Meldung an die Sozialversicherung. Dafür muss die Software umgestellt werden. „In dringenden Fällen wurde das Geld dennoch ausgezahlt“, heißt es.
Als „Leuchtturm der Digitalisierung“pries der Hauptverband der Sozialversicherungsträger sein neues Lohnverrechnungssystem, das seit 1. Jänner gilt. Ein „Bürokratiemonster“sei unschädlich gemacht worden. Teil der Reform ist die monatliche Beitragsgrundlagenmeldung des Arbeitgebers für jeden Bediensteten.
Zuvor mussten Betriebe monatlich einen Beitragsnachweis für den Betrieb an die Sozialversicherung übermitteln, wo alle Mitarbeiter einer Gruppe zugeordnet wurden – ein sehr komplizierter Vorgang. Zusätzlich musste bis Februar für das vergangene Jahr pro Versicherten ein Lohnzettel mit dem jährlichen Beitragsgrundlagennachweis übermittelt werden. Da diese Daten nicht immer übereingestimmt haben, musste rückwirkend kontrolliert und nachverrechnet werden. Das dauerte oft bis zum darauffolgenden Herbst.
Für die Volkshochschule (VHS) Salzburg ist die Reform offenbar keine Erleichterung, sondern ein „großer Mehraufwand“, wie Direktor Günter Kotrba sagt. Das hatte für rund 400 Kursleiter Folgen: Sie wurden kürzlich per EMail darüber informiert, dass sie die Honorare für den Jänner nicht wie üblich im Februar, sondern wahrscheinlich erst einen Monat später bekommen. „Um das machen zu können, braucht es entsprechende Software.“Derzeit laufen Tests. Bis Anfang März soll das Programm startklar sein. Für Kursleiter, die sich gemeldet hätten, weil sie das Geld sofort brauchten, habe man die Berechnungen händisch durchgeführt und das Geld ausgezahlt, sagt Kotrba. Für die VHS sei die Umstellung auch ein finanzieller Aufwand: Rund 30.000 Euro sind laut Kotrba allein in das neue Verrechnungsprogramm geflossen. Generell sei die Neuerung für alle Erwachsenenbildungseinrichtungen eine Herausforderung.
„Wir haben auch eine Umstellung bei der EDV. Aber so geht es jetzt jeder Firma“, sagt Renate Woerle-Vélez Pardo, Leiterin des Wirtschaftsförderungsinstituts (Wifi) in Salzburg. Auch sie berichtet von Mehrkosten durch die neue Regelung, die „relativ aufwendig und administrativ sehr fordernd“sei. Die Auswirkungen dürften auch noch die Kursteilnehmer zu spüren bekommen. Das Wifi wolle zwar die Ausbildungskosten so niedrig wie möglich halten. Aber: „Wir müssen kostendeckend arbeiten“, heißt es von der Institutsleiterin.