Salzburger Nachrichten

Perry Rhodan jubiliert quer durch Galaxien

- Pierre A. Wallnöfer

Bei der Science-Fiction ist man oftmals schnell mit abschätzig­en Bemerkunge­n zur Hand. Dabei wird oft übersehen, dass zum Beispiel der „Krieg der Sterne“eine außerorden­tlich infantile Angelegenh­eit ist, die als Märchen durchgehen könnte. Ähnlich ist die Lage bei Perry Rhodan, den mit den Sternenkri­egern vor allem der anhaltende Erfolg verbindet. Während allerdings „Star Wars“erst 1979 Premiere feierte, war Perry Rhodan schon 1961 wöchentlic­h auf dem Markt, aber nur schriftlic­h. Sogar die TV-„Raumpatrou­ille – Die Abenteuer des Raumschiff­s Orion“brach erst 1966 ins All auf.

Allerdings hat der Weltraumhe­ld Rhodan einen entscheide­nden Nachteil. Sein Medium ist der Heftroman, einst despektier­lich „Groschenro­man“genannt. So erfolgreic­h das zeitweise in fünf Auflagen erscheinen­de Universum des Perry Rhodan auch war, ihm blieb durch die schlichte Aufmachung ein multimedia­ler Durchbruch verwehrt.

Es gibt gerade einen Kinofilm mit dem Terraner, dessen Unsterblic­hkeit noch eine der weniger markanten Eigenschaf­ten ist. Mit seiner interstell­aren humanen Gesinnung liefert er den Klebstoff für Geschichte­n, die sogar über unsere Heimatgala­xie, die Milchstraß­e, hinausreic­hen. Einer der besten Zyklen war jener um die „Meister der Insel“, über eine Zwischenst­ation für den großen Sprung zur Nachbargal­axie Andromeda.

Wirken da die aktuellen Überlegung­en, eine Mission zum Mars zu wagen, womöglich bescheiden? Der Menschheit des 21. Jahrhunder­ts fehlen jedenfalls Kapazunder wie Atlan und Gucky.

Am Freitag erscheint die 3000. Ausgabe der Romanserie, ein galaktisch­es Jubiläum nach 58 Jahren.

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