Vlhova verhinderte die Gala
Erstes WM-Gold für die Slowakei, Silber an Viktoria Rebensburg und nur Bronze für Mikaela Shiffrin. In einem schwierigen Riesentorlauf waren die ÖSV-Damen wie erwartet chancenlos.
ÅRE.
Sie hat auf das fast logische Gold in der Kombination verzichtet, weil sie lieber im Riesentorlauf und Slalom gewinnen wollte – doch Teil eins ging für Mikaela Shiffrin ziemlich daneben. Die US-Amerikanerin musste sich im WM-Riesentorlauf sogar nur mit Bronze begnügen. Der Titel ging an ihre härteste Rivalin Petra Vlhova, die damit zugleich für die erste WM-Goldmedaille für die Slowakei überhaupt gesorgt hat. Silber holte acht Jahre nach ihrem Olympia-Gold Viktoria Rebensburg, die damit das deutsche Team vor einer Nullnummer bewahrt hat.
Wie zuvor schon befürchtet, hatten die Österreicherinnen in dem Bewerb nichts mitzureden, Katharina Liensberger war als Zwölfte noch die beste ÖSV-Läuferin, Ricarda Haaser wurde 15. „Einige Schwünge waren gut und mit Gefühl und das heißt es jetzt für den Slalom mitzunehmen. Es ist wichtig, bei diesen Bedingungen aktiv zu fahren. Ich freue mich auf den Slalom“, meinte Liensberger.
Bereits im ersten Durchgang ist die Salzburgerin Bernadette Schild ausgeschieden. Die Slalomspezialistin ist ausgerutscht und wurde bei ihrem Sturz von einer Stange im Halsbereich getroffen. „Es tat ein bisschen weh, aber es ist nichts, was mich beim Slalom am Samstag behindern würde.“
Auch dieses Rennen musste wegen starken Windes bereits im ersten Durchgang verkürzt werden. Dass der zweite Durchgang überhaupt gestartet wurde, war dann doch eine Überraschung: Der stark zulegende Wind hat zwischen den Durchgängen Transparente und Tore flach gelegt, sogar der Zielbogen musste aus Sicherheitsgründen abgebaut werden. Die Läuferinnen mussten danach mit Pistenraupen zum Start gebracht werden, weil wegen des starken Windes die Seilbahnen nur noch in reduziertem Maß gefahren sind. Eine mögliche Verschiebung des zweiten Teils wurde aber wieder verworfen, weil es am Freitagvormittag noch stärkere Winde geben soll.
Vlhova hat damit die Chance, anstelle von Shiffrin zum weiblichen Star dieser WM zu werden. Nach Silber in der Kombination holte sie nun ihren ersten Titel. Dass der im Riesentorlauf kam, war dann doch überraschend, denn die erst 23-jährige Slowakin hat Ende Dezember am Semmering ihren ersten Riesentorlauf überhaupt gewonnen. „Das ist wunderbar! Ich habe das nicht erwartet, mein Gefühl im zweiten Lauf war nicht gut und ich dachte nicht, dass es sich ausgehen könnte. Die Verhältnisse waren wirklich schlecht, im letzten Teil wollte ich nur den Ski gehen lassen. Wir sind ein kleines Team aus einem kleinen Land, wir können wirklich stolz sein.“
Shiffrin nahm die Niederlage tapfer lächelnd auf: „Ich habe im ersten Lauf ausgelassen, im zweiten war es dann besser und ich war auch aggressiver.“