Üble Geschäfte mit der Angst
Wirtschaftskammer warnt vor unseriösen Anbietern von Alarmanlagen.
SALZBURG. „Angesichts steigender Zahlen bei Einbrüchen in Wohnungen und Häuser ist auch das Sicherheitsbedürfnis in der Bevölkerung gestiegen“, sagte Alexander Pichler, Sprecher der Elektroinnung und Ausschussmitglied in der Wirtschaftskammer Österreich. „Diese Entwicklung wollen sich auch unseriöse Anbieter von ,Alarmsicherungen‘ zunutze machen, die oft über Directmailing, Inserate und eigene Werbeveranstaltungen anbieten, obwohl diese Geräte nicht die in Österreich gültigen Standards für Alarmanlagen erfüllen“, so Pichler, der in Salzburg-Maxglan eine eigene Sicherheitstechnikfirma betreibt.
Unseriöse Firmen wollten die Ängste von Kunden vor Einbrüchen ausnützen und ein schnelles Geschäft machen, so der Innungssprecher und nannte auch klassische Beispiele: So würden immer wieder sogenannte Infraschall-Alarmgeräte beziehungsweise Druck- oder Volumensüberwachungsgeräte als schnelle Lösung angeboten. Dem Kunden werde suggeriert „einfach hinstellen, einschalten und schon ist das gesamte Haus gesichert“.
Bei näherer Betrachtung und Überprüfung aller bisher unter unterschiedlichsten Namen am Markt angebotenen Druckalarmbzw. Infraschall-Alarmgeräten hätten sich stets die gleichen Problemstellungen ergeben: Bei der Justierung der Anlage, welche alle Fenster- und Türöffnungen selbst bei einem langsamen Öffnen erkennen soll, treten in wei- terer Folge zahlreiche nicht beherrschbare Fehlalarme auf. Werde die Empfindlichkeit des Geräts so weit reduziert, dass sich ein Mensch im Gebäude bewegen könne, sei kein wirkungsvoller Schutz mehr gegeben, sollte ein Fenster oder eine Tür geöffnet werden.
„Damit konfrontiert, schlagen derartige Anbieter meist die Ergänzung mit Zusatzkomponenten wie ,Funk-Öffnungskontakten‘ vor. Spätestens mit dieser Erweiterung ergibt sich in Summe eine sehr teure, aber trotzdem wenig zuverlässliche Sicherheitslösung für ein Gebäude“, betonte Alexander Pichler. Außerdem habe bislang noch keiner dieser Anbieter nach diesem Funktionsprinzip beschriebener Anlagen eine in Österreich erforderliche Zertifizierung vorweisen können. Pichler rät Kunden zur Vorsicht bei Kontakten mit Unternehmen, die über keine Errichterkonzession verfügen.
„Unseriöse Firmen setzen auf die Angst der Menschen.“