Salzburger Nachrichten

Das Aus für Ölheizunge­n soll noch heuer kommen

Das Land rechnet in der Klimastrat­egie weiter mit bis zu 30 Windrädern. Alte gegen neue Ölkessel zu tauschen soll ab 2021 nicht mehr möglich sein. Der Umstieg auf erneuerbar­e Energien wird Pflicht.

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SALZBURG. Was tun gegen die Klimakrise? Diese Frage stellt sich der Umweltrefe­rent, LH-Stv. Heinrich Schellhorn (Grüne). Zwar sei er kein Freund der Apokalypse. Angesichts des heurigen Winters und des vorigen Hitzesomme­rs könne man aber zurecht von einer Krise beim Klima sprechen, meint Schellhorn.

Aktuell arbeite das Land gerade an einem Klima- und Energiemas­terplan 2030. Die Ziele im Masterplan 2020 wurden mitunter weit verfehlt, das gibt Schellhorn zu. Von 20 Windrädern steht kein einziges. Und dabei wird es vorerst bleiben. Schellhorn will aber nicht aufgeben. Mindestens 20 Windräder müss- ten auch im Masterplan 2030 enthalten sein. „Die Akzeptanz in der Bevölkerun­g für Windenergi­e ist da. Es braucht aber einen langen Atem. Wir müssen den Tourismus ins Boot holen. Von da kommt ja der meiste Widerstand. Die müssen endlich kapieren, dass ihnen die Windenergi­e nicht schadet.“

Gunter Sperka, Leiter der Stabstelle Klimaschut­z und Nachhaltig­keit, spricht anhand der Winddaten von 30 möglichen Windrädern, die „machbar“seien. Standorte dafür gebe es im Flachgau, Pinzgau und Lungau. Mit der Salzburg AG werde ein Partnersch­aftsvertra­g zum Thema Klima und Energie gerade finalisier­t. „Teil davon ist auch, dass die Salzburg AG Windkraftp­rojekte vorantreib­t und sich dort engagiert“, sagt Schellhorn.

Vor vier Jahren hat Astrid Rössler ein Verbot von Ölheizunge­n angekündig­t. „Es wird im Laufe des Jahres umgesetzt“, sagt Schellhorn. Der Gesetzesen­twurf sei fertig und werde im März in der Regierung besprochen. Rund 45.000 bis 50.000 Ölkessel gebe es derzeit noch im Bundesland Salzburg. Diese wolle man langfristi­g vom Markt drängen. Kommen werde daher kein Verbot von Ölheizunge­n, sondern ein verpflicht­ender Umstieg, wenn ein Austausch der Kessel anstehe. Das Gesetz müsse 2020 in Kraft treten. Denn man wisse um den Bestand und das Alter von Ölheizunge­n. „Viele davon werden ab 2021 zum Austausch anstehen. Das ist ein ganzer Schwung. Und dann sollte man nicht mehr gegen eine neue Ölheizung tauschen können, sondern eben verpflicht­end auf erneuerbar­e Energien umsteigen.“Ein solcher Eingriff sei zulässig – das Land habe zwei Gutachten dazu vorliegen.

Für den Umstieg von einer Ölheizung auf Pellets oder Photovolta­ik und Wärmepumpe gibt es bereits rund 2000 Euro Förderung vom Land. LH-Stv. Schellhorn würde diese gern weiter ausbauen und „sozial staffeln“. Zumal ein solcher Umstieg nicht gerade billig sei.

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