Rundum-Wohlfühlpaket
Mit der vierten Generation des Sportage hat Kia ein annähernd ideales SUV im Angebot.
FLORIAN T. MRAZEK Selbst wenn man dem unausweichlichen SUV-Boom eher skeptisch gegenübersteht, muss man sich eingestehen: In einem Winter, der diesen Namen tatsächlich verdient, macht ein dezent höhergelegtes, allradgetriebenes Kompaktmodell schon Spaß. Vor allem, wenn es ein nagelneuer Kia Sportage ist. Wir haben die neueste Auflage des koreanischen Kompakt-Crossovers mit dem 1,6-LiterDiesel, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Allrad und jeder Menge elektronischer Helferlein getestet. Die Bilanz ist ein Sieg für den Kia. Das Design wirkt für europäische Augen äußerst gefällig, sogar an den Kühlergrill in ZahnspangenOptik gewöhnt man sich schnell. Positiv: Im Vergleich zum Vorgänger ist der Neue nur minimal auf eine Länge von 4,48 Meter gewachsen. Innen ist die Verarbeitungsqualität top, alles wirkt wie aus einem Guss. Wenngleich kein Raumwunder, bietet der Sportage bei umgelegter Hinterbank bis zu 1480 Liter Kofferraumvolumen. Das reicht locker für den Großeinkauf oder den Rodelausflug mit der Familie am Wochenende.
Die wahre Stärke des koreanischen Kraxlers liegt jedoch in seiner unaufgeregten Souveränität. Weder der mit modernster Abgastechnologie auf Euro 6d-Temp optimierte Diesel noch der Allrad, geschweige denn die der hochwertigen Ausstattungslinie Platin geschuldeten elektronischen Spielereien drängen sich im Alltag wichtigtuerisch in den Vordergrund. Im Gegenteil – der Sportage fragt nicht lang, sondern fährt einfach. Durch die Stadt ebenso wie zur tief verschneiten Almhütte oder auf der Autobahn. So gut, dass man nach nur wenigen Kilometern aufhört, bewusst darüber nachzudenken. Das entspricht perfekt der Definition eines modernen SUV.