Hallein bekommt ein Hotel in der Innenstadt
Die Salinenstadt will mehr Touristen anlocken. Bürgermeister Klappacher gab bei der SN-Wahldiskussion ein Versprechen ab.
HALLEIN. Es dauerte eine Weile, doch nach einer knappen Stunde nahm die SN-Wahldiskussion am Donnerstagabend im Halleiner Stadtkino so richtig Fahrt auf. „Es wird definitiv ein neues Hotel in Hallein geben“, sagte Bürgermeister Maximilian Klappacher (ÖVP) vor mehr als 300 Besuchern. Ein hörbares Raunen ging durch das Publikum – seit Jahren gibt es ähnliche politische Versprechen. In der heißen Phase des Kommunalwahlkampfs dürfte nun tatsächlich Bewegung in die Causa kommen.
Wie Recherchen der „Salzburger Nachrichten“zeigen, gibt es derzeit zumindest zwei konkrete Hotelkonzepte für Salzburgs zweitgrößte Stadt. Ein Projekt betrifft ein Gebäude inmitten der Altstadt, das umgebaut und saniert werden soll. Ideen gibt es zudem für die Pernerinsel: Das Tiroler Immobilienbüro smart concept team hat ein Kon- zept mit dem Arbeitstitel „Congresshotel Hallein“entwickelt. Die Pläne sehen eine Hotelanlage auf den derzeitigen Parkflächen neben der Festspielbühne vor. Eine Tiefgarage ist Teil des Konzepts. Laut Klappacher ist das Konzept jedoch nur eine „nicht ausgereifte Idee“und in der derzeitigen Form nicht umsetzbar. „Die Pernerinsel mit der Festspielbühne ist ein Schatz, damit müssen wir behutsam umgehen“, sagt der Bürgermeister auf SNAnfrage. Auch die derzeitigen Parkplätze seien wichtig und stünden nicht zur Diskussion. Möglich wäre ein Hotel auf dem Gelände der Firma Antosch in unmittelbarer Nähe der Pernerinsel. Pläne hierfür dürften laut Klappacher nur in enger Abstimmung mit der Halleiner Bevölkerung gemacht werden.
Der Bedarf für ein neues Hotel in der Salinenstadt ist gegeben. 88.275 Nächtigungen verzeichnete der Tourismusverband (TVB) im vergangenen Jahr. Im Vergleich zu 2017 bedeutet dies ein Plus von knapp fünf Prozent. „Wir haben in Hallein knapp 900 Betten. Speziell in den Sommermonaten müssen wir immer wieder Leute wegschicken“, sagt
TVB-Geschäftsführer Rainer Candido. Auch FPÖ-Bürgermeisterkandidat Peter Mitterlechner forderte bei der SN-Wahldiskussion im Stadtkino: „Wir brauchen ein Hotel. Wir müssen die Gäste in Hallein halten. “Nur so könne die Altstadt belebt werden.
Was tun gegen die vielen leeren Geschäfte in der Innenstadt? Auf diese Frage hatten die Bürgermeisterkandidaten am Donnerstagabend unterschiedliche Ansätze. SPÖ-Vizebürgermeister Alexander Stangassinger möchte künftig die Kaufleute noch besser unterstützen. „Der AltstadtFonds unterstützt die Geschäftsleute die ersten Jahre mit den Mietpreisen – dieses Modell gehört weiter ausgebaut“, sagte Stangassinger. Anita Eisenmann (Neos) plädierte für mehr Veranstaltungen im Stadtzentrum: „Die Leute sollen sehen, dass sich in der Stadt was tut.“Bei Festen sollten Geschäfte länger offen halten dürfen und die Musik nicht schon lang vor Mitternacht abgeschaltet werden müssen. Kimbie Humer-Vogl (Grüne) wollte sich den Halleiner Ortskern nicht schlechtreden lassen. „Wir haben eine großartige Altstadt mit tollen Geschäften. Wenn wir alle in Hallein einkaufen würden, müssten die Geschäfte nicht zusperren“, sagte Humer-Vogl.
Ein Kleinbus verbindet künftig im Stundentakt die Stadtteile Rif und Rehhof mit der Halleiner Innenstadt. Bürgermeister Klappacher versprach, dieses CityShuttle künftig auf weitere Ortsteile auszuweiten. Die Stadt brauche ein neues Mobilitätskonzept. SPÖ-Vizebürgermeister Stangassinger forderte in der Verkehrsfrage mehr Mut: „Wir müssen die Menschen in die Stadt bringen und nicht die Autos.“FPÖ-Spitzenkandidat Mitterlechner stören die Autos in der Innenstadt nicht: „Es braucht keine Sperren, sondern für alle Stadtteile ein neues Verkehrskonzept“, sagte er. Anita Eisenmann (Neos) sagte: „Ältere und behinderte Menschen müssen immer in die Stadt fahren können.“Grünen-Kandidatin Humer-Vogl will die Halleiner zum Umstieg auf das Fahrrad begeistern. Ein Ausbau der Öffis könnte für viele Bewohner das Auto überhaupt überflüssig machen. „E-Autos zum Ausleihen an der Pernerinsel wären eine gute Sache“, sagte sie.
Einig waren sich die Vertreter aller Parteien am SN-Podium in einem Punkt: Die Stadt Hallein braucht dringend neue und leistbare Wohnungen. „Die Stadt muss selbst bauen. Wir müssen Grundstücke kaufen und umwidmen“, sagte Vizebürgermeister Stangassinger (SPÖ). FPÖ-Spitzenkandidat Mitterlechner forderte ein stadteigenes Immobilien-Entwicklungsbüro.