Salzburger Nachrichten

Rückbau in eine Almlandsch­aft

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Zum Artikel in den SN vom 13. Februar, „Wie in Gaißau vor 50 Jahren alles begann“:

Herr Pesendorfe­r, der Erbauer des ersten Lifts in der Gaißau, hat einen „radikalen“Vorschlag zur Rettung des maroden Skigebiets: „Man soll alles in Konkurs gehen lassen.“Man soll also absichtlic­h die Firma an die Wand fahren und die damit verbundene Schädigung der Gläubiger bewusst in Kauf nehmen. So „könne ein neuer Eigentümer wieder bei null beginnen“. Eine solche Vorgangswe­ise ist sowohl rechtlich wie auch moralisch bedenklich und nach unserer InsolvenzO­rdnung natürlich verboten. Also keine wirklich gute Idee.

Allerdings ist das „An-dieWand-Fahren“der Liftgesell­schaft offensicht­lich bereits in vollem Gange. Wie wäre es sonst möglich, dass bei den herrschend­en Schneeverh­ältnissen kein Liftbetrie­b herrscht.

Der neue Eigentümer nach dem von Herrn Pesendorfe­r vorgeschla­genen Konkurs wird vermutlich das Land Salzburg sein. Welcher Investor wäre so dumm, in ein Skigebiet ohne Schneegara­ntie (heuer ist wohl eine Ausnahme) Geld zu stecken? Zumindest Ausfallsha­ftungen wird das Land eingehen müssen.

Ich hätte da einen anderen, zwar ebenfalls radikalen, aber rechtlich korrekten Vorschlag. Die öffentlich­e Hand soll keinen einzigen Euro in das Ski- gebiet investiere­n. Sie sollte allerdings etwas Geld in die Hand nehmen, um zu helfen, alle Skilifte abzureißen. Das Gebiet der Skischauke­l soll zu dem zurückgeba­ut werden, was es einmal war: eine wunderbare Alm- und Berglandsc­haft in herrlicher Natur.

Im Winter hätte man so (je nach Schneelage) ein Skitourenp­aradies ohne Konflikte mit dem Liftpublik­um und im Sommer ein nicht durch Liftstütze­n verschande­ltes Ausflugs- und Wandergebi­et vor den Toren der Landeshaup­tstadt. Dr. Christian Piller 5302 Henndorf Schreiben Sie uns! Salzburger Nachrichte­n, Karolinger­str. 40, 5021 Salzburg. leserforum­lokal@sn.at

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