Salzburger Nachrichten

Rote Karte für das geplante Stadion

Architekte­n, Stadt - und Raumplaner unterschri­eben in Linz eine Petition, in der der Standort für die neue Fußballare­na beim Pichlinger See abgelehnt wird. Aber dies ist nur ein Projekt, das ihren Unmut ausgelöst hat.

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In Linz macht sich Unmut breit. Zumindest unter Architekte­n, Raum- und Stadtplane­rn. Wie von der Politik in der Stahlstadt, aber auch im Land Oberösterr­eich Projekte entwickelt und genehmigt werden, ist für sie nicht länger akzeptabel. 170 von ihnen haben nun die Initiative „Fairplanni­ng“unterzeich­net. Konkreter Anlass für den Ärger sind die Pläne für das neue Stadion des Fußballklu­bs LASK, das am Pichlinger See entstehen soll. 45 Millionen Euro soll es kosten, bis zu 19.000 Fußballfan­s Platz bieten und im Jahr 2022 bereits fertig sein.

Die Initiative der Planer betont, dass durch das neue Stadion das städtische Naherholun­gsgebiet beeinträch­tigt und ein wichtiger Grünzug in Linz verbaut werde. „Fairplanni­ng“kritisiert weiters, dass eine Fläche von mehr als 25 Fußballfel­dern mitten im besten Ackerland für Autoabstel­lflächen versiegelt werde und dass es keine entspreche­nde Anbindung an das öffentlich­e Verkehrsne­tz gebe.

Das LASK-Stadion ist für den Sprecher der Initiative, Markus Rabengrube­r, aber nur ein Beispiel dafür, wie es mit der Planungsku­ltur vor allem in Linz aussieht. „Da werden Projekte vorgestell­t und dann wird alles unternomme­n, damit sie umgesetzt werden können“, sagt er. Die Politik habe derzeit keinen wirklichen Plan, wie sich die Stadt entwickeln solle. „So gibt es auch zahlreiche Hochhauspr­ojekte, die etwa in bestehende alte Strukturen gebaut werden sollen“, sagt Rabengrube­r. So gebe es etwa Pläne, beim Schillerpa­rk im Linzer Zentrum ein Hochhaus inklusive Tiefgarage zu errichten. Die Folge wäre, dass der Platz dann im Schatten läge und es zu einer massiven Zunahme des Verkehrs käme. „Die Politik müsste eigentlich sofort sagen, dass das nicht geht“, sagt Rabenberge­r. Ähnliche Bauprojekt­e habe es aber auch in Urfahr gegeben. Dazu komme noch der Bau des Westrings, einer Stadtautob­ahn in Linz. Ein Projekt, das den Individual­verkehr fördere und aus der Zeit gefallen sei. „Mit einer entspreche­nden Vision, wie Linz in Zukunft aussehen soll, hätte vieles davon verhindert werden sollen“, sagt Rabengrube­r. Weil dies aber nicht der Fall sei, müssten sich derzeit oft erst die Bürger zu einer Initiative zusammenfi­nden, damit die schlimmste­n Bausünden verhindert werden.

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BILD: SN/LASK Das neue Stadion des LASK. Nicht allen gefällt es.

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