Für Parteien bleibt nur Nebenrolle
In Untertauern rittern zwei Unabhängige um das Bürgermeisteramt.
Für politische Überraschungen ist Untertauern immer wieder gut. In der Bürgermeisterwahl am 10. März kommt es zum Duell zwischen zwei unabhängigen Kandidaten – ohne Unterstützung etablierter Parteien. Für die Gemeindevertretung kandidieren vier Listen.
Schon seit 2004 ist Hans Habersatter Bürgermeister, zuvor war er 15 Jahre Vize. Im Vorjahr trat er aus der SPÖ aus, weil die Partei nach Meinung des Unternehmers zu wenig Gespür für die Wirtschaft habe. Nun hat der 67-jährige Gast- und Landwirt eine eigene Gruppe gegründet: die Liste Habersatter (LH). Mit dem Ortschef sind die zwei weiteren SPÖ-Gemeindevertreter übergewechselt. Den Großteil der neunköpfigen LH-Liste bilden Pensionisten.
Als seine wichtigsten Projekte nennt Habersatter einen Neubau anstelle des Sportzentrums Obertauern (gemeinsam mit der Nachbargemeinde Tweng) vor allem für Mitarbeiterwohnungen, Büros und Kindergarten; weitere Lawinenverbauungen an der Bundesstraße, eine Tiefgarage bzw. ein Parkhaus in Obertauern sowie Straßensanierungen und Verkehrsberuhigung.
Sein Herausforderer ist ein Quereinsteiger, der 45-jährige Unternehmer Peter Kernstock vom Gemeinsamen Forum Untertauern Obertauern (GFUO). Kernstock will die Bürger mehr einbinden (zum Beispiel bei der künftigen Nutzung des Sportzentrums), den örtlichen Zusammenhalt stärken, „keine Eigeninteressenvertreter“in der Gemeinde, er ist für leistbare Wohnungen sowie ein attraktiveres Tourismusangebot im Sommer.
Keinen Bürgermeisterkandidaten haben die ÖVP und die FPÖ. Das erneuerte ÖVP-Team setzt besonders stark auf Tourismusvertreter, die neue Nummer eins ist der Hotelier Roland Kindl. Vor fünf Jahren erreichten ÖVP, SPÖ und GFUO je drei Mandate.