NATURWISSENSCHAFT, WELTANSCHAUUNG UND EIN SYMPOSIUM
Mit Galileo Galilei und Charles Darwin haben sich die großen christlichen Kirchen ausgesöhnt – im Unterschied zu evangelikalen Kirchen in den USA, die die Evolutionslehre von Darwin bis heute ablehnen und sie aus dem Schulunterricht verbannt sehen wollen. Aber ein naturwissenschaftlich begründeter Atheismus fordert Kirchen und Theologie heraus. Im Gegenzug sind fundamentalistische Strömungen wie der Kreationismus entstanden. Reinhold Esterbauer, Philosoph an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz, sieht den aktuellen Konflikt daher zwischen naturwissenschaftlicher Weltanschauung und Religion. Die entscheidende Streitfrage ist, ob die Evolution dem reinen Zufall folge, wie Darwin meinte, oder einem „intelligenten Design“, dem zufolge die Evolution ein vorgegebenes Ziel habe – von wo der Schritt nicht weit ist zu dem Glauben, dass Gott die Ursache für diese Finalität sei. „Die Naturwissenschaften lassen nur mehr die Wirkursache gelten. Sie haben die Finalität und damit Gott gestrichen“, so Esterbauer. Zur Weltanschauung werde die Naturwissenschaft, sobald sie nur die wissenschaftlich präsentierte Welt gelten lasse. „Damit sind wir in der Debatte von zwei Weltanschauungen. Auf dieser Ebene gibt es keinen Gottesbeweis. Aber die Gründe für Gott sind nicht weniger wahrscheinlich als die dagegen.“ Das Symposium „Glaube heißt nichts wissen?“befasst sich am Donnerstag, 7. März, von 10.00 bis 21.00 Uhr, in St. Virgil Salzburg mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Religion. Info: