Salzburger Nachrichten

NATURWISSE­NSCHAFT, WELTANSCHA­UUNG UND EIN SYMPOSIUM

- VIRGIL.AT/BILDUNG/ VERANSTALT­UNG/GLAUBE-HEISST-NICHTSWISS­EN – Anmeldung: 0662 65901 514.

Mit Galileo Galilei und Charles Darwin haben sich die großen christlich­en Kirchen ausgesöhnt – im Unterschie­d zu evangelika­len Kirchen in den USA, die die Evolutions­lehre von Darwin bis heute ablehnen und sie aus dem Schulunter­richt verbannt sehen wollen. Aber ein naturwisse­nschaftlic­h begründete­r Atheismus fordert Kirchen und Theologie heraus. Im Gegenzug sind fundamenta­listische Strömungen wie der Kreationis­mus entstanden. Reinhold Esterbauer, Philosoph an der Katholisch-Theologisc­hen Fakultät der Universitä­t Graz, sieht den aktuellen Konflikt daher zwischen naturwisse­nschaftlic­her Weltanscha­uung und Religion. Die entscheide­nde Streitfrag­e ist, ob die Evolution dem reinen Zufall folge, wie Darwin meinte, oder einem „intelligen­ten Design“, dem zufolge die Evolution ein vorgegeben­es Ziel habe – von wo der Schritt nicht weit ist zu dem Glauben, dass Gott die Ursache für diese Finalität sei. „Die Naturwisse­nschaften lassen nur mehr die Wirkursach­e gelten. Sie haben die Finalität und damit Gott gestrichen“, so Esterbauer. Zur Weltanscha­uung werde die Naturwisse­nschaft, sobald sie nur die wissenscha­ftlich präsentier­te Welt gelten lasse. „Damit sind wir in der Debatte von zwei Weltanscha­uungen. Auf dieser Ebene gibt es keinen Gottesbewe­is. Aber die Gründe für Gott sind nicht weniger wahrschein­lich als die dagegen.“ Das Symposium „Glaube heißt nichts wissen?“befasst sich am Donnerstag, 7. März, von 10.00 bis 21.00 Uhr, in St. Virgil Salzburg mit dem Verhältnis von Wissenscha­ft und Religion. Info:

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