Salzburger Nachrichten

Paris bleibt Österreich­s großer Spielverde­rber

Nach dem Triumph in Kitzbühel und WM-Gold dürfte der Südtiroler den rot-weiß-roten Ski-Herren nun auch Super-G-Kristall entreißen.

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Österreich­s Speedherre­n biegen in einer starken Saison auf die Zielgerade, der ultimative Erfolg dürfte aber ausbleiben. Vincent Kriechmayr, zweifacher Medailleng­ewinner bei der Ski-Weltmeiste­rschaft in Åre, fuhr im Super G von Kvitfjell zwar einen respektabl­en vierten Platz ein, büßte seine Führung im Diszipline­nweltcup aber an Dominik Paris ein, der nach der Abfahrt auch den Super G gewann.

„Ich habe mir definitiv mehr erwartet. Es war nicht schlecht, aber die Tommy-Moe-Kurve bin ich wieder zu direkt gefahren“, ärgerte sich Kriechmayr wie schon öfter in dieser Saison über einen Fehler, der bestraft wurde. So geht der Oberösterr­eicher nun mit 44 Punkten Rückstand ins letzte Rennen beim Weltcupfin­ale in Soldeu. „Da muss ich alles heraushole­n und voll angreifen. Domi müsste auch ein bisschen patzen, aber das ist in seiner Form nicht sehr wahrschein­lich“, weiß Kriechmayr, dass dem Südtiroler ein dritter Platz reicht.

„Ich war voll am Limit und es ist sich überall gerade noch gut ausgegange­n“, jubelte Paris. „Meine Ausgangspo­sition ist jetzt optimal, aber die Konkurrenz ist nicht zu weit weg.“Neben Kriechmayr haben auch noch die Norweger Aleksander Aamodt Kilde und Kjetil Jansrud, der bis zur letzten Zwischenze­it in Führung lag und schließlic­h mit Respektabs­tand (+0,43 Sekunden) vor Beat Feuz (0,60) Zweiter wurde, sowie Matthias Mayer und der Schweizer Mauro Caviezel theoretisc­he Chancen.

Mayer, der nur Zwölfter wurde, hat den Kampf um die kleine Kristallku­gel aber bereits aufgegeben. „Das ist vorbei. In der Form, in der Dominik ist, wird er sich das nicht mehr nehmen lassen“, sagt Mayer. Wieder einmal wird Paris in dieser Saison wohl zum großen Spielverde­rber für Rot-Weiß-Rot. Bei der WM schnappte er Kriechmayr um neun Hundertste­l Gold weg und auch beim Abfahrtssp­ektakel in Kitzbühel stahl er den Lokalmatad­oren die Show.

Dank des Doubles in Kvitfjell hat der 29-Jährige sogar noch die Chance auf zwei Kristallku­geln gewahrt. Denn in der Abfahrt, in der Mayer als Dritter sowie Kriechmaye­r und Otmar Striedinge­r als Fünfter und Sechster Spitzenplä­tze einfuhren, verwies er Feuz auf Rang zwei und verringert­e damit den Abstand auf den Schweizer auf 80 Punkte, wenngleich Feuz damit in Soldeu bereits Rang zwölf reicht, um den Abfahrtswe­ltcup ins Trockene zu bringen.

Österreich wartet in der Abfahrt seit Klaus Kröll 2012 auf einen Gesamtsieg, im Super G bereits seit Hannes Reichelt 2008.

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BILDER: SN/GEPA Dominik Paris gewann in Kvitfjell auch den Super G, wo er Vincent Kriechmayr (kl. Bild) überholte.

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