Salzburger Nachrichten

Bürger wird noch genauer erfasst

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Sehr geehrte Frau Burtscher, der „Spion zu Hause“(SN, 16. 2.) wird durch Smart Meter Realität. Ähnlich wie bei anderen EUforciert­en Themen sind hier handfeste wirtschaft­liche Interessen im Spiel. Smart Meter sind teurer als die bisherigen Zähler und haben eine begrenzte Lebensdaue­r von zehn bis 15 Jahren. Die „alten“Zähler funktionie­ren rund vierzig Jahre. Somit müssen wir Kunden diese Einrichtun­gen in Millionenh­öhe bezahlen, ohne einen ersichtlic­hen Vorteil zu haben.

Ein Smart Meter ist ein Computer mit speziellen Aufgaben. Dieser hat eine permanente Verbindung zur Zentrale = EVU. Das bedeutet, dass die Zentrale jederzeit Zugang hat. Das Zitat „… gegen Hackerangr­iffe sehr gut abgesicher­t …“kann nur als einfältig dargestell­t betrachtet werden. Noch nichts von den regelmäßig erfolgreic­hen Hackerangr­iffen gehört? NSA und andere lassen grüßen! Wenn der engagierte Spezialist Dominik Engel meint: „Man muss mit diesen personenbe­zogenen Daten sorgfältig umgehen“, so hat er recht, doch im Effekt ist dies pure Naivität. Die Politik ist natürlich auch interessie­rt an dieser Einrichtun­g, die es ermöglicht, das Verhalten der Bürger noch genauer zu erfassen. Jederzeit kann ein Gesetz erlassen werden, dass die Kundendate­n für politische Zwecke zu verwenden sind. Und der Datenhande­l schaut schon begierig auf die ersten Ergebnisse, die über kurz oder lang verfügbar sein werden. Zum Beispiel wäre die Österreich­ische Post sicher ein Interessen­t. Ing. Dietmar Kurz, 5020 Sbg.

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