Alexander Pereira holt Geld aus Saudi-Arabien
Aufsichtsräte und Senator der Forza Italia kritisieren Scala-Chef.
Wegen seines Plans, den saudi-arabischen Kulturminister in den Aufsichtsrat der Mailänder Scala aufzunehmen, gerät deren Intendant Alexander Pereira in Kritik. Angeblich ist Prinz Badr Bin Farhan Al Saud, Saudi-Arabiens Kulturminister, bereit, in fünf Jahren 15 Millionen Euro in die Scala zu investieren. Zudem könnte angeblich die saudi-arabische Ölgesellschaft Saudi Aramco als Sponsor einsteigen.
Pereira kündigte kürzlich an, „La Traviata“konzertant in Riad aufzuführen. Und laut „Corriere della Sera“wird diskutiert, ein Musikkonservatorium in Riad zu gründen.
Neben einigen Aufsichtsräten meldete auch Maurizio Gasparri, Senator der rechtskonservativen Forza Italia um Ex-Premier Silvio Berlusconi, Kritik an und schrieb an Kulturminister Alberto Bonisoli: Es sei besorgniserregend, in den Aufsichtsrat Vertreter eines Landes zu holen, wo Menschenrechte nicht garantiert seien. Pereira versicherte, dass er über seine Pläne mit Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala und Kulturminister Bonisoli gesprochen habe. Derartige finanzielle Angebote „bekommt man nicht jeden Tag“, sagte Pereira. Der 71Jährige, der 2012 bis 2014 Intendant der Salzburger Festspiele war, macht kein Hehl daraus, dass er auf eine Verlängerung seines bis Februar 2020 dauernden Mandats hofft. Mehrere Kandidaten haben sich um die Nachfolge beworben. Kürzlich wurden 20 Namen dem Scala-Aufsichtsrat vorgelegt.