Salzburger Nachrichten

Der präventive Ansatz ist richtig

- NIKOLAUS.KLINGER@SN.AT

Die Zahlen im Jahr 2015 waren alarmieren­d: Laut den Daten der Landesstat­istik besuchten 15,5 Prozent aller Salzburger Jugendlich­en nach der Pflichtsch­ulzeit weder eine weiterführ­ende Schule noch schlossen sie eine Lehre ab. Beinahe jeder Sechste brach demnach die Schule ab. Besonders betroffen waren Jugendlich­e mit ausländisc­her Staatsbürg­erschaft.

Die Politik reagierte, stellte Geld zur Verfügung und stärkte die Sozialarbe­it an den Schulen. Bereits in den Volksschul­en sind mittlerwei­le Sozialarbe­iter unterwegs. Sie sollen Kindern und Jugendlich­en in schwierige­n Situatione­n in und außerhalb der Schule helfen und sie unterstütz­en – und versuchen, Schulschwä­nzern und -verweigere­rn möglichst früh vorzubeuge­n. Dieser präventive Ansatz ist zweifelsfr­ei richtig. Die Zahl der Schulabbre­cher ist rückläufig. Mittlerwei­le haben 11,7 Prozent der Jugendlich­en keinen über die Pflichtsch­ule hinausgehe­nden Abschluss.

Erfreulich: Die hohen Abbrecherz­ahlen bei Mädchen mit ausländisc­her Staatsbürg­erschaft gingen stark zurück, liegen aber immer noch bei 23 Prozent. 31,1 Prozent der ausländisc­hen Burschen brechen ihre weitere Ausbildung nach der Pflichtsch­ule ab. Es bedarf eines weiteren Kraftaktes, um diese Quoten erneut nach unten zu drücken. Mittlerwei­le sind 19 Sozialarbe­iter in Salzburgs Schulen unterwegs. Das System muss weiter ausgebaut werden. Nur dann kann sich die Politik auch künftig mit rückläufig­en Schulabbre­cherzahlen rühmen.

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Nikolaus Klinger

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