ASVÖ-Geschäftsführer entlassen, Neuwahl von Präsidium abgesagt
SALZBURG. Knalleffekt beim Sportverband ASVÖ Salzburg: Präsident Dietmar Juriga gab am Montag bekannt, dass die für 15. März in St. Johann im Pongau anberaumte Generalversammlung abgesagt wurde. Diese richtungsweisende Sitzung mit allen 365 Mitgliedsvereinen soll jetzt erst im November stattfinden. Ein entsprechender Beschluss sei einstimmig vom Verbandspräsidium gefällt worden. „Es liegt in der Entscheidungshoheit des Präsidenten, eine Generalversammlung festzusetzen oder auch zu verschieben. Die Vereine werden darüber mittels Mailverteiler informiert“, so Juriga.
Wie die SN exklusiv berichteten, hätte es bei der Neuwahl des Präsidiums zum amtierenden Team einen zweiten Wahlvorschlag gegeben, unter anderem mit prominenten Ex-Skirennläuferinnen wie Andrea Fischbacher, Michaela Kirchgasser und Brigitte Kliment-Obermoser. Fast zeitgleich mit der Abberaumung des mit Schreiben vom 7. Februar kundgemachten Generalversammlungstermins wurde am Montagvormittag ASVÖ-Salzburg-Geschäftsführer Michael Nußbaumer fristlos entlassen. Ihm seien im Beisein eines Rechtsanwalts vom Präsidenten Schlüssel und Firmen-Kreditkarte abgenommen und der Zugang zum Computer gesperrt worden – „ein Grund für die Fristlose wurde nicht genannt“, erklärte Nußbaumer.
Er werde die Entscheidung vor dem Arbeitsgericht bekämpfen und Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Salzburg einbringen. Nußbaumer beruft sich auf ein Gutachten, das er bei der Universität Salzburg eingeholt hat, wonach Fördergeld nicht zweckgemäß verwendet worden sein soll. „Es handelt sich um Gelder, die Vereinen in Salzburg für eine Projektmitarbeit zur Verfügung gestanden wären und dort nie angekommen sind“, ist in dem Schreiben an die Staatsanwaltschaft zu lesen. Die Rede ist vom Verdacht des schweren Betrugs und der Untreue, für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.
Präsident Juriga führt das Büro mit harter Hand. Am Wochenende hat er in einer schriftlichen Dienstanweisung allen ASVÖMitarbeitern einen Maulkorb umgehängt. „Aufgrund der aktuellen Situation im Verband haben alle Mitarbeiter jegliche Datenund Informationsweitergabe außerhalb des ASVÖ-Salzburg-Präsidiums zu unterlassen.“Ohne seine Genehmigung dürften auch keine Aussendungen getätigt werden, betonte Juriga.