So wird der Wetterbericht gemacht
Ein Blick in die Zukunft. Wetterforscher können vorhersagen, wie das Wetter in den nächsten Tagen wird. Aber wie funktioniert das?
Über das Wetter reden die Erwachsenen ständig: Ist es am Wochenende schön genug für einen Familienausflug? Können die Topfpflanzen schon hinausgestellt werden oder gefriert es in der Nacht? Auch Kinder wollen in den Sommerferien wissen, ob morgen Badewetter herrscht.
Nicht nur für unsere Freizeitplanung ist die Wettervorhersage wichtig. Auch der Flughafen muss wissen, ob Unwetter drohen, Fluglinien wollen mithilfe der Windvorhersage die beste Flugroute berechnen, Winterdienste wollen planen, wie viele Mitarbeiter sie zum Schneepflugfahren einteilen. Und die Bauern wollen im Sommer wissen, ob sie ernten können oder ob Regenwetter droht.
Forscher, die das Wetter vorhersagen, nennt man Meteorologen. In Österreich arbeiten sie zum Beispiel bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „Unser Beruf hat viel mit Naturbeobachtung zu tun“, erzählt Meteorologin Claudia Riedl. „Spannend ist, dass unsere Vorhersagen jeden Tag von allen Menschen überprüft werden können.“
Dank verbesserter Technik werde die Vorhersage alle zehn Jahre um einen Tag genauer, sagt Riedl. Am genauesten lässt sich die Temperatur der nächsten Tage vorherbestimmen. Niederschlag oder Gewitter sind schwieriger vorherzusagen.
Meteorologen müssen sehr viel messen und Daten auswerten. Allein in Salzburg sind 32 Wetterstationen der ZAMG aufgebaut, an denen etwa Temperatur, Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Luftdruck, Niederschlag und Sonnenscheindauer gemessen werden. Ein dichtes Netz an Wetterbeobachtungsstationen gibt es auf der ganzen Welt, in den Ozeanen schwimmen Hunderte Messbojen. Wetterforscher nutzen zudem Wettersatelliten im Weltall. Auf der Weltwetterkarte gibt es alle zehn Kilometer einen Punkt, an dem Informationen in die Datenbank eingespielt werden. Alle sechs Stunden erstellt der Computer der Wetterdienststelle neue Daten für die nächsten Stunden, wertet diese Daten mit speziellen Programmen aus und erstellt Wettermodelle. „Die Aufgabe von uns Meteorologen ist dann, diese Bilder und Daten zu interpretieren und in einen Text zu verwandeln.“Die Texte der ZAMG sind die Basis für viele Wetterberichte im Fernsehen, Radio und Internet.
Riedl findet es schön, dass Meteorologen auf der ganzen Welt friedlich miteinander reden und zusammenarbeiten. „Da gibt es kein Gegeneinander. Das Wetter funktioniert nur global und endet nicht an der Landesgrenze.“