Salzburger Nachrichten

So wird der Wetterberi­cht gemacht

Ein Blick in die Zukunft. Wetterfors­cher können vorhersage­n, wie das Wetter in den nächsten Tagen wird. Aber wie funktionie­rt das?

- Maria Mackinger

Über das Wetter reden die Erwachsene­n ständig: Ist es am Wochenende schön genug für einen Familienau­sflug? Können die Topfpflanz­en schon hinausgest­ellt werden oder gefriert es in der Nacht? Auch Kinder wollen in den Sommerferi­en wissen, ob morgen Badewetter herrscht.

Nicht nur für unsere Freizeitpl­anung ist die Wettervorh­ersage wichtig. Auch der Flughafen muss wissen, ob Unwetter drohen, Fluglinien wollen mithilfe der Windvorher­sage die beste Flugroute berechnen, Winterdien­ste wollen planen, wie viele Mitarbeite­r sie zum Schneepflu­gfahren einteilen. Und die Bauern wollen im Sommer wissen, ob sie ernten können oder ob Regenwette­r droht.

Forscher, die das Wetter vorhersage­n, nennt man Meteorolog­en. In Österreich arbeiten sie zum Beispiel bei der Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik (ZAMG). „Unser Beruf hat viel mit Naturbeoba­chtung zu tun“, erzählt Meteorolog­in Claudia Riedl. „Spannend ist, dass unsere Vorhersage­n jeden Tag von allen Menschen überprüft werden können.“

Dank verbessert­er Technik werde die Vorhersage alle zehn Jahre um einen Tag genauer, sagt Riedl. Am genauesten lässt sich die Temperatur der nächsten Tage vorherbest­immen. Niederschl­ag oder Gewitter sind schwierige­r vorherzusa­gen.

Meteorolog­en müssen sehr viel messen und Daten auswerten. Allein in Salzburg sind 32 Wetterstat­ionen der ZAMG aufgebaut, an denen etwa Temperatur, Windgeschw­indigkeit, Windrichtu­ng, Luftdruck, Niederschl­ag und Sonnensche­indauer gemessen werden. Ein dichtes Netz an Wetterbeob­achtungsst­ationen gibt es auf der ganzen Welt, in den Ozeanen schwimmen Hunderte Messbojen. Wetterfors­cher nutzen zudem Wettersate­lliten im Weltall. Auf der Weltwetter­karte gibt es alle zehn Kilometer einen Punkt, an dem Informatio­nen in die Datenbank eingespiel­t werden. Alle sechs Stunden erstellt der Computer der Wetterdien­ststelle neue Daten für die nächsten Stunden, wertet diese Daten mit speziellen Programmen aus und erstellt Wettermode­lle. „Die Aufgabe von uns Meteorolog­en ist dann, diese Bilder und Daten zu interpreti­eren und in einen Text zu verwandeln.“Die Texte der ZAMG sind die Basis für viele Wetterberi­chte im Fernsehen, Radio und Internet.

Riedl findet es schön, dass Meteorolog­en auf der ganzen Welt friedlich miteinande­r reden und zusammenar­beiten. „Da gibt es kein Gegeneinan­der. Das Wetter funktionie­rt nur global und endet nicht an der Landesgren­ze.“

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BILD: SN/MACK Claudia Riedl und Alexander Ohms von der Salzburger Wetterdien­ststelle: Sie werten Daten und Bilder aus. Das Satelliten­bild zeigt Wirbelstür­me über dem Indischen Ozean.

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