Ein Dankeschön an die Pflegekräfte
Hohes Burn-out-Risiko, viele Überstunden, steigender Zeitdruck, eine angespannte Personalsituation, zu wenig Zeit für Betreuung …
Davon ist häufig die Rede, wenn über die Arbeitsbedingungen im Pflegeberuf, speziell in Seniorenheimen, berichtet wird. Wir wissen längst, dass Arbeitskräfte in diesem Bereich fehlen und gleichzeitig die Zahl der Alten und Pflegebedürftigen steigt. Was für eine verfahrene Situation!
Am 15. 2. 2019 starb unsere Mutter im Seniorenheim Wals. Seit drei Jahren lebte sie dort und immer standen ihr und uns Angehörigen kompetente Pflegekräfte zur Seite, die sich mit viel Empathie und Professionalität um die Bedürfnisse unserer Mutter kümmerten. Sie nahmen sie ernst in ihrem Kampf mit der Demenz und ließen sie in jedem Stadium die sein und bleiben, die sie war. Bis sie schließlich friedlich und ruhig gehen durfte, liebevoll und respektvoll umsorgt bis zuletzt. Zu jeder Tages- und Nachtzeit stand uns das Haus offen, durften wir um Rat fragen und wurden wir gehört. Wir Angehörigen können uns dafür nur von ganzem Herzen bedanken. Es ist bewundernswert, wie die Pfleger/-innen dort mit ihrer oft schwierigen Aufgabe umgehen und mit wie viel Freundlichkeit und Herzlichkeit sie ihre Patientinnen und Patienten betreuen, egal, wie eng ihre Dienstpläne sind. Wie lange werden sie das noch schaffen?
Der Pflegeberuf ist wohl einer der schwierigsten, vielleicht auch einer der erfüllendsten, sicher aber einer der wichtigsten, die es in unserer Gesellschaft gibt. Und es ist höchste Zeit, die Arbeitsbedingungen in diesem Bereich so zu gestalten, dass wieder mehr junge Menschen sich dazu entschließen können, diesen Beruf zu ergreifen! Nur dann können auch die kommenden Generationen hoffen, einen Platz zu finden, an dem sie sich, wenn sie alt und pflegebedürftig sind, so aufgehoben und sicher fühlen können, wie es unserer Mutter in Wals vergönnt war. Andrea Baier 5082 Grödig