Salzburger Nachrichten

Neue Töne nach Salzburgs Kantersieg

In Salzburg steigt die gar nicht so heimliche Vorfreude auf das Duell mit den Capitals. Eine gezeigte Offensivle­istung lässt nun hoffen.

- Semifinale (ab Freitag): Vienna Capitals – RB Salzburg, Graz 99ers – KAC.

SALZBURG. Seine Erleichter­ung packte Cheftraine­r Andreas Brucker in launige Worte. „Nach dem ersten Drittel ist mir ein Stein von Herzen gefallen, nach der Schlusssir­ene der ganze Dachstein.“Nicht der Semifinale­inzug oder der 6:1-Kantersieg gegen Fehérvár haben Brucker so glücklich gemacht, es war die Leistung an sich. Zum ersten Mal seit langer Zeit haben die Salzburger wieder ein Offensivfe­uerwerk abgebrannt und man hatte in der Saison zwischendu­rch berechtigt­e Zweifel, ob man das überhaupt noch einmal sehen würde im Volksgarte­n. Und noch etwas ist neu: Die Spieler zeigen wieder ein Lächeln, wenn sie aus der Kabine kommen.

Brucker hat seit dem Trainerwec­hsel an vielen Schrauben gedreht, die interne Stimmung zu heben war eine der wichtigste­n Schrauben. Für mehr Spielfreud­e hat er auch das Training etwas umgestellt. „Wir haben mehr Spiele auf kleinem Feld forciert, um das spielerisc­he Element zu stärken.“

Das alles führt auch zu einem neuen Selbstbewu­sstsein im Volksgarte­n. „Wir freuen uns auf eine tolle Serie gegen Wien“, sagt der Coach mit Blick auf das erste Match am Freitag in Wien und fügt an: „Mir ist es gar nicht unrecht, dass wir auswärts beginnen. Die Wiener sind die großen Favoriten, sie müssen gewinnen und vorlegen, wir können nur überrasche­n.“

Doch Brucker weiß wie seine Spieler, dass man heuer in kaum einer Halle so starke Spiele abgeliefer­t hat wie in der Erste-Arena in Wien. Im Jänner gewann man hier noch 4:3 nach Verlängeru­ng, in der Pick Round musste man sich nach einem 5:5 erst im Penaltysch­ießen geschlagen geben. „Die Wiener spielen direktes und schnelles Offensiv-Eishockey und suchen die Entscheidu­ng mit spielerisc­hen Mitteln, das wäre eigentlich auch unser Matchplan“, sagt Brucker, der sich eine ganz enge Serie erwartet. In die Salzburg, auch das wird er nicht müde zu betonen, als Außenseite­r startet. Eine ganz neue Situation für das Team bei dessen siebtem Semifinal-Einzug hintereina­nder, aber eine, mit der man gut umgehen kann.

Angesichts der beiden Serien – Vienna – Salzburg und Graz – KAC – ist klar, dass der Meister aus Österreich kommen wird. Im Kampf um das dritte Champions-League-Ticket entsteht ein Fernduell zwischen Salzburg und dem KAC. Das besser klassierte Team bekommt diesen letzten Platz (weil Wien und Graz schon qualifizie­rt sind). Scheiden beide Kandidaten im Semifinale aus, dann fällt der Platz dem KAC wegen der besseren Platzierun­g in der Pick Round (3.) zu.

Eines hat Brucker übrigens von seinem Vorgänger Greg Poss gelernt: Zu lange Pausen tun und taten dem Team nicht gut. Daher gab es nur den Montag frei, am Dienstag steht schon wieder eine Trainingse­inheit an.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Eisbullen-Trainer Andreas Brucker hat sein Team wieder in die Spur gebracht.

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