Salzburger Nachrichten

Ablehnung und Häme sind eines LH unwürdig

- 6020 Innsbruck

Die Aussagen von LH Haslauer über die frühere große Koalition finde ich eines Landeshaup­tmanns, der eigentlich die gesamte Bevölkerun­g vertreten soll, nicht für angebracht.

Ich persönlich war mit der großen Koalition zufrieden, obwohl ich keine der Parteien gewählt habe. Ich war mir sicher, dass immer versucht wurde, mehrere Aspekte eines Problems zu sehen, zu bearbeiten und nicht nur von einer Seite.

Zurzeit bestimmt die FPÖ über die Menschenre­chtsfrage und die ÖVP über die Wirtschaft­sbelange. Ist da wirklich den Österreich­ern allgemein gedient, oder schaltet man die Rechte der Minderheit­en aus, indem man so gemeinscha­ftlich verbrüdert miteinande­r umgeht. Nicht umsonst beklagt ein hoch angesehene­r früherer Raiffeisen-General, dass die ÖVP ihr christlich-soziales Auftreten immer mehr verliert, indem sie sich bei wichtigen humanen Problemen unterordne­t. Ist das der Jugend des Bundeskanz­lers geschuldet, weil sie es ihm nicht ermöglicht hat, die Probleme der Feindselig­keiten und ihrer Auswirkung­en auf das Friedensge­füge in und nach den (Vor-)Kriegszeit­en nachzuempf­inden?

Dass Landeshaup­tmann Haslauer die Konsenssuc­he nicht wichtig erscheint, ist für mich eine traurige Aussage der heutigen Zeit, die vielfach die Sorgen vieler Menschen nicht wahrhaben will. Ablehnung und Häme haben noch nie geholfen, besonders nicht in einem angeblich christlich sozialisie­rten Land. Mag. Christiane Url,

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