Salzburger Nachrichten

Unterkofle­r kann jetzt nichts verlieren, sondern nur gewinnen

- Sts

Das gab’s noch nie: In der neuen Stadtregie­rung werden mehr Frauen als Männer das Sagen haben: Mit Anja Hagenauer (SPÖ), Martina Berthold (Bürgerlist­e) und Barbara Unterkofle­r (ÖVP) sitzen ab 8. Mai drei Frauen im fünfköpfig­en Kollegium.

Wer welche Agenden übernehmen wird, hängt davon ab, mit welchen Ansagen die ÖVP ab 11. April in die Verhandlun­gen geht – und worauf die SPÖ bereit ist zu verzichten. Hagenauer hält am Sozialress­ort fest. SPÖ-Vizebürger­meister Bernhard Auinger möchte im Bildungsbe­reich weiterarbe­iten und fühlt sich kompetent für Planung und Verkehr. Berthold hat mit ihrer Forderung nach einem „Zukunftsre­ssort“bereits vor der Wahl die Latte hoch gelegt. Das Planungsun­d Verkehrsre­ssort ihres Vorgängers Johann Padutsch wird ihr von der ÖVP aber nicht unbedingt zugetraut.

Jedenfalls als Gewinnerin wird Barbara Unterkofle­r aus den Verhandlun­gen hervorgehe­n. Die frühere Neos-Stadträtin kommt jetzt für die ÖVP neu ins Spiel – die Partei von Preuner musste die vergangene­n fünf Jahre mit nur einem Sitz in der Stadtregie­rung auskommen. Unterkofle­r hatte (damals noch für Neos) bis zum 14. September des Vorjahres das Bauressort geleitet – die Agenden der stadteigen­en Immobilien­gesellscha­ft SIG hatte sie abgeben müssen. Dass die SIG (derzeit bei Auinger) und das Bauressort wieder zusammenge­führt werden, gilt als sicher. Und: Unterkofle­r schließt nicht aus, das Ressort noch einmal zu übernehmen. Dass es zwischen ihr und den Beamten zu einem Vertrauens­bruch gekommen sei, „stimmt nicht“, sagt sie. Im Bauressort gäbe es viele, mit denen sie ein ausgezeich­netes Verhältnis hatte und jetzt „wieder haben würde“. Preuner könnte Unterkofle­r aber auch die Personalag­enden (aktuell bei Hagenauer) übertragen – was angesichts der Erfahrunge­n im Bauressort bei manchen die Alarmglock­en schrillen lässt.

Eine andere Option für Unterkofle­r wären das Kulturress­ort (derzeit Auinger) oder die städtische­n Betriebe (derzeit Preuner). Sie selbst will das „urbane und städtische Leben“stärken und hält eine Neustruktu­rierung der Ressorts für notwendig. „Stapelweis­e“Rückmeldun­gen habe sie zum Neutor erhalten. „Wie gestalten wir die Innenstadt, sodass sie verkehrsbe­ruhigt wird? Das ist im Wahlkampf sehr oft gekommen“, sagt Unterkofle­r. Außerdem: Verbesseru­ngen beim Radwegenet­z, bei einzelnen Buslinien und bei der Verkehrsbe­lastung an der Münchner Bundesstra­ße. Also doch das Verkehrsre­ssort? „Zuerst geht es um Inhalte, dann um die Ressortver­teilung“, betont Unterkofle­r.

 ??  ?? Unterkofle­r und Preuner.
Unterkofle­r und Preuner.

Newspapers in German

Newspapers from Austria