Lukullische Botschafter kochen 6-Minuten-Eier
Die Brüder Obauer aus Werfen und der Fischhändler Walter Grüll aus Grödig unternehmen eine außergewöhnliche Exkursion nach Wien.
Drei Salzburger Spitzengastronomen geben als lukullische Botschafter einen außergewöhnlichen Auftritt in Wien. Der Fischhändler und Störzüchter Walter Grüll aus Grödig sowie die Vier-HaubenKöche Rudi und Karl Obauer aus Werfen waren am Montagmorgen vor der Dämmerung aufgebrochen, um in einem Wiener Restaurant jene Köstlichkeit zuzubereiten, die sie zunächst für ein mittägliches Probeessen kredenzten. Dieses war eine Vorpremiere zum eigentlichen Anlass, dem Life Ball – um Journalisten darauf einzustimmen und um alle Handgriffe so zu testen, damit der Gruß aus Salzburg am 8. Juni den 300 VIP-Gästen zugleich und perfekt serviert werden kann.
Walter Grüll und die Brüder Obauer werden beim Menü der Life+ Solidarity Gala mitkochen. Dieses Bankett wird vor der Eröffnung des Life Balls im Festsaal des Wiener Rathauses gegeben. Der Großteil des Preises einer Eintrittskarte für Gala und Ball von 2500 Euro pro Person wird gespendet – heuer an Stiftungen, und zwar amfAR (The Foundation for AIDS Research) und MTV Staying Alive Foundation.
Beim Zubereiten des GalaMenüs wetteifern drei Spitzenteams: Als Nachtisch wird Max Stiegl vom Gut Purbach im Burgenland eine Valrhona-Schokotarte kreieren; zur Hauptspeise bietet Hubert Wallner vom Seerestaurant Saag am Wörthersee geschmorte Rinderbacke oder Amarant-Soufflé mit Mangold. Die Vorspeise kommt aus Salzburg: ein „6-Minuten-Bauern-Ei mit Stör-Creme und Kaviar“.
Die Hühnereier dafür holen die Obauers von einem Bauern aus Werfenweng. Den Stör entnimmt Walter Grüll dem Fischwasser neben der Hellbrunner Allee. Viele Fische würden zuvor in einem Wasser bei München aufgezogen, sagt Grüll. Doch kämen sie zuletzt jedenfalls für einige Wochen nach Salzburg, „damit sie den Stress verlieren“. Die Störcreme mit Dijon-Senf, Wasabi, Crème fraîche und Zitrone komponieren die Brüder Obauer.
Der Auftritt der drei beim Life Ball ist in mehrerer Hinsicht eine Rarität: Erstmals formieren der Grödiger Fischhändler und die Werfener Köche ein gastronomisches Team. Eingeleitet haben sie dies mit einer für das heurige Kulinarikfestival eat & meet kreierten Delikatesse, zu der sie dessen Kuratorin Ilse Fischer animiert hat: ein Störfilet von Grüll mit Olivenöl und O-Chili von Obauer in der Dose. Rar ist zudem ein
„Kochen auf einem Bein ist mein Beitrag für die Fastenzeit.“