100 Jobs weg: H. Moser stellt die Trachten-Produktion ein
Der Salzburger Bekleidungshersteller H. Moser wird ab dem kommenden Jahr keine Trachten, Landhaus-, Ski- und Outdoorkleidung mehr fertigen.
Rückläufige Umsätze seien die Ursache, sagt Geschäftsführer Jörg Moser: „Unsere Betriebsphilosophie, in Mitteleuropa zu produzieren, ist zu teuer.“Der Trend gehe zu Home-Shopping. „Es ist einfach eine Marktveränderung da.“Zudem fehle eine Nachfolgergeneration.
„Wir sind bereit, soziale Härten abzufedern.“
Die Bekleidungsherstellung und der Großhandel in der Gällegasse 11 in Salzburg-Gnigl werden deshalb eingestellt. 100 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Sie wurden bei einer Betriebsversammlung am Montag darüber informiert. Ein Großteil der Belegschaft ist weiblich. „Sie haben es überrascht, aber gefasst aufgenommen“, sagt der Geschäftsführer.
Moser verhandle derzeit mit der Gewerkschaft: „Wir sind bereit, soziale Härten abzufedern.“Details dazu gebe es noch keine. Die Verkaufsstandorte am Herbert-von-Karajan-Platz in der Stadt Salzburg und in Eugendorf will Moser fortführen. „Wir kaufen Ware zu, es wird aber keine eigene Kollektion mehr geben.“35 Mitarbeiter arbeiten in diesen Geschäften, in denen das Unternehmen Trachtenmode an Konsumenten verkauft.
H. Moser wurde 1928 von Jörg Mosers Großeltern in Berndorf gegründet, damals als Maßschneiderei. Nach dem Krieg habe das Unternehmen auf industrielle Fertigung umgestellt. 1960 zog die Produktion in die Gebäude in Gnigl um. Das Unternehmen im Familienbesitz war jahrelang unter dem Namen HAMO bekannt. Die zum Unternehmen gehörende Marke Almgwand wurde bisher in den USA, der Schweiz, Südtirol, Belgien, Frankreich und Spanien vertrieben.
Am Standort Salzburg konzentrierten sich die Mitarbeiter auf Design, Schnitterstellung, Finishing, Reparaturen und Auslieferung. Jährlich wurden bis zu 450.000 Teile behandelt. Europäische Partner waren für die Serienproduktion zuständig.