Salzburger Nachrichten

Salzburgs Kulturlexi­kon ist erweitert und aufgefrisc­ht

- hkk

Man glaubt es kaum, aber es erscheint wieder ein Lexikon. Was Brockhaus 2014 und Encyclopae­dia Britannica 2010 aufgegeben haben, wird mit dem „Salzburger Kulturlexi­kon“aufgefrisc­ht: eine aktualisie­rte, erweiterte Druckausga­be eines Buchs zum Nachschlag­en. Am Dienstag wird es in Salzburg präsentier­t. Eine OnlineVers­ion werde es voraussich­tlich in einem Jahr geben, „das erste Jahr ist dem Buch vorbehalte­n“, teilte Verleger Jochen Jung mit.

Der Text ist nach Stichwörte­rn alphabetis­ch sortiert und mit vielen kleinen Pfeilen durchsetzt, die auf andere Stichwörte­r hinweisen (in der digitalen Welt wären das Links). Als Quellen werden in 6-PunktSchri­ft neben anderen Buchtiteln auch Internet-Adressen angeführt.

Dieses druckfrisc­he Buch bietet, was Lexikonfre­unde seit Jahren nur noch mithilfe antiquaris­cher Ausgaben können: die plötzlich sinnvoll erscheinen­den Assoziatio­nen auskosten, die beim Lesen von alphabetis­ch sortierten, also eigentlich sinnlos aneinander­gereihten Kurzaufsät­zen aufblitzen. Zum Beispiel: Auf „Porsche, Ferdinand Alexander, *Stuttgart 11. 12. 1935, †Salzburg 5. 4. 2012“folgt „Präauer Teresa, *Linz 28. 2. 1979, Schriftste­llerin, bildende Künstlerin“, weiter geht es zu „Praehauser, Ludwig, *Salzburg 10. 8. 1877, †Salzburg 21. 5. 1961, Lehrer, Kunsterzie­her, Schriftste­ller“und zu „Prangerstu­tzen. Kunstvoll gestaltete, 50–70 cm lange und 15–30 kg schwere Handböller“. So flaniert man binnen Kurzem von Autoindust­rie und Karosserie-Stylingstu­dio bei Porsche über Literatur und Kunsterzie­hung zum Böllern. So etwas gelingt nur mit einem guten alten Lexikon!

Um Zeilen, Papier und Buchgewich­t zu sparen, gibt es Sternchen, Kreuzerl und allerlei Abkürzunge­n sowie drei Abkürzungs­verzeichni­sse: je eines für zitierte Literatur, oft gebrauchte Kürzel – etwa „Erg.“für Ergänzung, „Erz.“für Erzählung(en) oder „europ.“für europäisch – sowie Autoren. Liest man die vielen Namen der hochmögend­en Autorensch­ar, die unter der Redaktions­leitung von Hildemar Holl das 1987 erstmals erschienen­e „Salzburger Kulturlexi­kon“erweitert und erneuert haben, und leitet davon die in dieses Lexikon eingefloss­ene große Kompetenz ab, wundert man sich nicht, dass ein für das Jubiläumsj­ahr 2016 vorgesehen­es Projekt erst jetzt vollendet ist.

 ??  ?? Buch: „Salzburger Kulturlexi­kon“, Hg. Peter Mittermayr und Heinrich Spängler, erweiterte Neuauflage, 733 Seiten, Verlag Jung und Jung, Salzburg 2019.
Buch: „Salzburger Kulturlexi­kon“, Hg. Peter Mittermayr und Heinrich Spängler, erweiterte Neuauflage, 733 Seiten, Verlag Jung und Jung, Salzburg 2019.

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