Wien ist top bei Kongressen
EU-Ratspräsidentschaft half bei den Rekordzahlen mit.
Die Donaumetropole Wien konnte im Vorjahr beim Kongresstourismus weiter zulegen. Sowohl bei Tagungsteilnehmern als auch bei der Wertschöpfung habe man Rekordzahlen erzielt, teilten Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Tourismusdirektor Norbert Kettner am Montag mit.
4685 Kongresse und Firmenevents bedeuteten im Vorjahr ein Plus von 15 Prozent. Bei den Teilnehmern verzeichnete man einen Anstieg um drei Prozent auf rund 631.000. Daraus ergaben sich 1.925.000 Nächtigungen (plus drei Prozent). Damit geht jede achte Nächtigung in Wien auf einen Tagungsgast zurück. Und der ist besonders ausgabenfreudig. Mit 541 Euro pro Tag gibt ein durchschnittlicher Kongressteilnehmer etwas mehr als doppelt so viel aus wie ein herkömmlicher Wien-Besucher (266 Euro).
Über die internationalen Meetings kamen 332 Mill. Euro an Steuergeld (plus 3 Prozent) herein – wobei 40 Mill. Euro in der Hauptstadt verbleiben. 217 Mill. Euro muss das Rathaus an den Bund abführen, der Rest verteilt sich auf andere Bundesländer und Gemeinden. Laut Finanzstadtrat schaffte man 2018 einen Wertschöpfungsrekord von 1,2 Mrd. Euro (plus drei Prozent).
„Wir reden hier nicht von der Regionalliga, sondern von der Champions League“, sagte Tourismuschef Norbert Kettner und verwies auf Konkurrenten wie London, Brüssel, Paris und Barcelona. Mitgeholfen bei der positiven Bilanz habe freilich die EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018.
Für heuer zeigt man sich verhalten optimistisch. Der Großumbau des Austria Center Vienna und Renovierungsarbeiten in einigen großen Tagungshotels brächten Einschränkungen im Veranstaltungskalender mit sich, hieß es. Die größte Fachtagung 2019 ist schon über die Bühne gegangen. Ende Februar, Anfang März fand der Europäische Radiologenkongress mit 30.000 Teilnehmern statt. Den zweiten Platz teilen sich der ab 10. April stattfindende Leberkongress sowie das Jahresmeeting der Europäischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Embryologie (Ende Juni) mit jeweils 10.000 Gästen.