Salzburger Nachrichten

Mehr Chance oder Risiko?

- Christian Mortsch CHRISTIAN.MORTSCH@SN.AT

Manager, Mentor und Freund der Familie – Günter Bresnik war (und ist?) für Dominic Thiem stets mehr als „nur“der Trainer. Als Kind hatte er das Talent unter seine Fittiche genommen und in die absolute Weltspitze geführt. Ins Finale der French Open und auf Nummer vier der Weltrangli­ste. Für viele ist die Zusammenar­beit nicht nur wegen des stetigen Erfolgs, sondern eben auch wegen der engen zwischenme­nschlichen Trainer-Spieler-Beziehung eine auf „ewig“.

Nun scheinen sich die Wege zumindest vorerst zu trennen. Das birgt Chancen und Risiken zugleich. Zum einen wird sich zeigen, ob jene Experten wie etwa Thomas Muster recht behalten: Thiem würden neue Impulse helfen, um den nächsten, den ultimative­n Schritt Richtung GrandSlam-Titel und vielleicht zur Nummer eins der Welt setzen zu können. Bresnik ist sein – wie er sich selbst bezeichnet – „Oberlehrer“, der seine Linie kompromiss­los durchzieht, andere Meinungen selten akzeptiert. Kann sich der 25-Jährige nun weiter entfalten? Anderersei­ts muss Thiem zuallerers­t beweisen, dass er an der Seite von Nicolás Massú auch in der Sandplatzs­aison ähnlich erfolgreic­h sein kann. Massú, der im Gegensatz zu Bresnik auf emotionale­r Ebene ansetzt, spricht davon, Kleinigkei­ten zu ändern, die eine große Auswirkung haben können. Bezüglich Technik schwor Thiem immer auf Bresniks Qualitäten. Trainervat­er Wolfgang, der seinerseit­s seit rund zwei Jahrzehnte­n von Technikgur­u Bresnik lernt, wird diesen Weg fortsetzen. Auch wenn Cheftraine­r und Sohn nun Abstand brauchen.

Findet Thiem die perfekte Mischung aus Altbewährt­em und neuen Reizen, dann können sich die letzten Teile zu einem Erfolgspuz­zle formen.

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