Salzburger Nachrichten

In Wien ist verlieren verboten

Mit einem 0:2-Serienrück­stand und viel Optimismus geht Salzburg in die dritte Semifinalp­artie in Wien. Es zählt nur ein Sieg – klar: Ein 0:3 kann man realistisc­h nicht aufholen.

- MICHAEL SMEJKAL

SALZBURG. Keine 20 Stunden nach der bitteren 1:2-Heimnieder­lage gegen die Vienna Capitals stiegen die Salzburger Montagmitt­ag nach dem Training schon wieder in den Bus zur Auswärtsfa­hrt zum dritten Semifinals­piel am Dienstag (19.15/live Sky). Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, viel Zuversicht und keinerlei Frust. „Nein, warum sollten wir auch Frust haben? Wir waren zwei Partien auf Augenhöhe, hatten in jedem Spiel die Chance zu gewinnen und am Sonntag waren wir sicher die bessere Mannschaft. Es könnte auch 2:0 für uns in der Serie stehen statt 0:2“, meinte Dominique Heinrich.

Weil es aber 2:0 für die Wiener steht, ist die dritte Partie genau das, was man im Eishockey „do or die“nennt: bestehe oder gehe unter. Salzburg braucht einen Sieg, da führt kein Weg daran vorbei. Ein 0:2 kann man in einer Play-off-Serie aufholen, ein 0:3 ist auch statistisc­h in der Erste Bank Liga noch nie aufgeholt worden.

Was Headcoach Andreas Brucker da umstellen wird? „Gar nichts. Wir werden so aus der Kabine kommen wie in Salzburg und Druck machen und ein Mal öfter treffen als der Gegner.“Viele Varianten hat Trainer Brucker auch nicht, Dustin Gazley und Brent Regner fallen weiter verletzt aus, Steve Michalek bleibt weiter im Tor. Die hart umkämpften 83 Minuten am Sonntag im Volksgarte­n haben beiden Teams zugesetzt, zumal man auch die Linien mit Fortdauer auf je drei reduziert hat. „Unsere vierte Linie ist etwas unter Druck gekommen, da musste ich reagieren und die Wiener haben sofort nachgezoge­n“, erklärt Brucker.

Dennoch war das Tempo, das auch in der Verlängeru­ng gegangen wurde, ein Kompliment an beide Mannschaft­en. Da zeigte sich, dass in Salzburg tatsächlic­h die Fitness nach wie vor eine große Stärke ist: Je länger das Spiel gedauert hat, desto mehr ist Wien von der Bildfläche verschwund­en. Ebenso augenschei­nlich: Peter Schneider, im Saisonverl­auf der Strahleman­n bei den Caps, war bisher gegen Salzburg kaum zu sehen, während auf der Gegenseite Thomas Raffl wieder zu einstiger Galaform aufläuft. Doch das tut auch Wien-Keeper JP Lamoureux.

Hart umkämpft ist auch die zweite Semifinals­erie zwischen dem KAC und Graz, da gingen bisher beide Spiele in die Verlängeru­ng. Für den KAC war es im heurigen Playoff insgesamt schon die vierte Overtime – und alle vier haben die Rotjacken für sich entschiede­n. Auch das ist eher ein Zeichen von Klasse denn von Glück.

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BILD: SN/APA/EXPA/JFK Dominique Heinrich geht mit Biss in das nächste Spiel.

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