Salzburger Nachrichten

Mordfall Zell: Ermittlung­en gegen Duo wegen möglicher weiterer Straftat.

- ZELL AM SEE, SALZBURG.

Im Fall der beiden jungen Pinzgauer (17 und 18), die des Mordes an einer 20-jährigen Frau aus Zell am See beschuldig­t werden, hat die Staatsanwa­ltschaft die Ermittlung­en nunmehr ausgedehnt. „Wir ermitteln gegen die zwei mordverdäc­htigen Burschen jetzt auch wegen einer weiteren möglichen schweren Straftat: Die beiden sollen bereits einige Zeit vor dem mutmaßlich­en Mord an der jungen Frau versucht haben, durch Gewalt gegen einen Pinzgauer Autoverkäu­fer einen hochpreisi­gen Pkw zu erlangen“, so Robert Holzleitne­r, stv. Medienspre­cher der Staatsanwa­ltschaft, auf SN-Anfrage. Nähere Details zu den neuen Ermittlung­en, die wohl in Richtung (schwerer) Raub gehen, gab Holzleitne­r nicht bekannt.

Wie berichtet soll der 17-jährige erstbeschu­ldigte Pinzgauer am 20. Oktober 2018 die 20-jährige Verkäuferi­n in einem Mehrpartei­enhaus in Zell am See direkt vor ihrer Wohnungstü­r erschossen haben. Der 17-Jährige (Verteidige­r: RA Michael Ringl) hat die Pistolensc­hüsse auf die junge Frau kurz nach seiner Verhaftung im Dezember 2018 eingeräumt.

Nicht geständig ist hingegen der zweitbesch­uldigte 18-Jährige, der den 17-Jährigen laut Staatsanwa­ltschaft zur Ermordung der Frau angestifte­t haben soll. Zudem habe der Ältere dem Jüngeren eine – später umgebaute und scharf gemachte – Schrecksch­usspistole besorgt, mit der die 20-Jährige getötet wurde. Der 18-Jährige, er wird von seinem – nun ehemaligen – Freund schwer belastet, wird seit Kurzem von RA Peter Lechenauer verteidigt. Der Anwalt will sich zu den Vorwürfen noch nicht äußern: „Ich bin noch beim Aktenstudi­um.“

Eine Neuropsych­iaterin stellte zuletzt fest, dass beide Beschuldig­ten zum Zeitpunkt der Tötung der Frau zwar zurechnung­sfähig waren, aber dennoch an einer schweren Persönlich­keitsstöru­ng leiden. Die Voraussetz­ungen für eine Einweisung des Duos in eine Anstalt für zwar zurechnung­sfähige, aber höhergradi­g geistig abnorme Rechtsbrec­her liegen laut der Gutachteri­n vor.

Newspapers in German

Newspapers from Austria