Krabbelplätze: Koko ändert Tarife, SPÖ plant Zuschuss der Stadt
Mit einem 50Euro-Zuschuss pro Betreuungsplatz will SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger das Angebot privater Kinderbetreuer für Eltern günstiger machen. Die jährlichen Zusatzkosten für die Stadt beziffert er mit 600.000 Euro.
Die Elternbeiträge für unter Dreijährige liegen in der Stadt Salzburg seit Jahren im Spitzenfeld. Laut AK-Studie bezahlten dort Eltern 2016/17 in jeder zweiten Einrichtung mehr als 390 Euro. Zum Vergleich: In den übrigen Bezirken waren es 150 Euro. Der Grund: Salzburg hatte seit 2005 lange Zeit keine öffentlichen Krabbelgruppen mehr. Mit Jänner 2019 wurden auf Betreiben von Auinger drei öffentliche Gruppen mit je acht Plätzen eröffnet. Eltern bezahlen dort 200 Euro für einen Ganztagsplatz.
Auch in der neuen Stadtregierung will er öffentliche Betreuungsplätze für unter Dreijährige forcieren. Sein Ziel sind 100 Plätze pro Jahr, wobei er auf Zusammenarbeit mit privaten Anbietern setzt. Dort steht nun eine Tarifänderung an.
Der größte private Kinderbetreuungsanbieter in der Stadt Salzburg – Koko – verabschiedet sich von seinem bisherigen Tarifmodell. Statt wie bisher sozial gestaffelt 120 bis 440 Euro monatlich für einen Ganztagsbetreuungsplatz in einer Krabbelgruppe oder alterserweiterten Gruppe sollen Eltern ab 1. September unabhängig vom Einkommen einheitlich 300 Euro bezahlen. Abgezogen wird noch der Elternzuschuss (25 Euro) des Landes, sodass Eltern bei Koko de facto 275 Euro für einen Ganztagsbetreuungsplatz in der Krabbel- oder alterserweiterten Gruppe bezahlen werden. Ein Kindergartenplatz wird 125 Euro kosten.
„Wir machen das aus Gründen der Transparenz, aber auch der Effizienz“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Gallei. Einkommensnachweise der Eltern von 400 betreuten Kindern einzufordern und in ein sozial gestaffeltes Tarifmodell zu gießen bringe einen enormen Verwaltungsaufwand mit sich. Unterm Strich werde Koko gleich viele Einnahmen wie bisher haben. „Eltern mit bestehenden Verträgen, die jetzt mehr bezahlen als die 275 Euro, können in das neue System wechseln. Jene, die nach dem neuen System mehr bezahlen müssten, behalten bis zum Auslaufen des Betreuungsvertrags ihren günstigeren Preis“, versichert Gallei.
Außerdem gebe es für Niedrigverdiener – das sind in etwa ein Achtel der Koko-Kunden – Rabatte: Bei einem Jahresnettoeinkommen von bis zu 15.000 Euro gibt es 50 Prozent Rabatt, bei bis zu 20.000 Euro 25 Prozent.
Änderungen gibt es auch bei den Öffnungszeiten von Koko. Bis auf den Kindergarten in der Forellenwegsiedlung, der 52 Wochen im Jahr geöffnet ist, bleiben die übrigen Koko-Einrichtungen vom 24. Dezember bis 6. Jänner geschlossen.
„Bei Koko zahlen Eltern künftig einen Fixbetrag von 275 Euro.“