Vom WM-Teilnehmer im Tischtennis zum „Ehrensenior“
Salzburgs erster bekannter und erfolgreicher Tischtennisspieler war Hans Zankl, er war auch der erste heimische Spieler, der an einer Weltmeisterschaft teilnahm. Und diese WM jährt sich jetzt zum 60. Mal. Zankl war schon 1957 für die WM nominiert worden, stand aber vor dem Abschluss der Handelsschule und konnte sich eine längere Absenz nicht leisten. 1958 debütierte er bei den Europameisterschaften und war beim Sieg über Deutschland dabei. 1959 war es dann mit der WM so weit, der 18-jährige wurde für die Titelkämpfe in Dortmund nominiert und im Doppelbewerb mit dem Steirer Karl Wegrath sogar als Nummer acht gesetzt. Die beiden überstanden zwei Runden, danach kam das Aus gegen zwei Franzosen; auch im Mixed Doppel erreichte Zankl die dritte Runde, im Einzel musste er sich in Runde zwei verabschieden.
Im Mannschaftsbewerb war der Salzburger Teenager eine fixe Größe, bei den Siegen gegen die DDR, Kanada, Italien, die Niederlande und Dänemark steuerte er insgesamt acht Punkte bei, Österreich landete in seiner Gruppe an vierter Stelle. Der spätere Weltmeister Japan war zu stark, die Japaner gewannen sechs der sieben Titel. Erstmals konnten die Europäer den Chinesen auf die Finger schauen, sie feierten ihren Einstand mit einer Goldmedaille. Das Auftreten Chinas war von Pannen begleitet – so hatte man 20.000 Plakate wegen einer falschen chinesischen Flagge neu drucken müssen.
Hans Zankl, der auch dank des Trainings mit dem Lehrer Walter Anichhofer immer stärker wurde, gehörte lang zur Spitzenklasse, stand neun Mal in Endspielen österreichischer Meisterschaften, blieb aber ohne Titel, und war 1963 erneut WM-Teilnehmer in Prag; dort war gegen die Übermacht der Chinesen, die im Herreneinzel mit 30 Mann (!) antraten, nichts mehr zu machen.
Zankl absolvierte insgesamt 75 Länderspiele für Österreich, einige in Salzburg, so gegen die ČSSR und die USA. Er war mit dem ASK ab 1962 auch in der ersten Staatsliga am Start. Mit insgesamt 39 Landesmeistertiteln ist er nach wie vor Rekordmann im Salzburger Tischtennissport, den er nach der aktiven Laufbahn auch als Vizepräsident und Verbandskapitän begleitete. Er darf sich heute als einer von vier Herren „Ehrensenior“des Verbands nennen.