Salzburger Nachrichten

Einspurige Verkehrste­ilnehmer

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Als langjährig­er Fahrtraine­r auf Schwerfahr­zeugen und Schwerfahr­zeuglenker seit mittlerwei­le über zehn Jahren (Bus) bin ich natürlich für alle Maßnahmen (Abbiegeass­istent), vor allem für Lkw. Zugleich stelle ich vor allem das Nachrüsten für bereits zugelassen­e Lkw und Busse aufgrund folgender erlebter Verkehrssi­tuationen infrage.

Während des Einbiegens mit einem Bus – von Mülln kommend – Richtung Haus der Natur überholt mich ein Mofafahrer rechts. Von der Staatsbrüc­ke kommend Richtung Hanuschpla­tz überholt mich während des Abbiegens links ein Vespafahre­r – um auch zum Hanuschpla­tz zu fahren. Auf der Linie 25 – beim Justizgebä­ude – mit einem Gelenksbus einbiegend Richtung Nonntal überholen Radfahrer oftmals rechts.

Wenn nicht endlich vor allem die Radfahrer mehr Vernunft und Gespür für defensives Fahren an den Tag legen, brauchen wir für sie einen Radfahrer-fährt-bei-Rot-über-dieKreuzun­g-Assistente­n, einen Radfahrer-fährt-ohne-Licht-Assistente­n, Radfahrer-gibt-keinHandze­ichen-Assistente­n, Radfahrer-stellt-sich-in-toten-Winkel-Assistente­n, Radfahrers­chlängelt-sich-bei-viel-zu-wenig-Platz-nach-vorn-Assistente­n usw.

Der tote Winkel trägt seinen Namen nicht umsonst – lernt man schon bei einem guten Fahrlehrer. Mein Mitgefühl gilt vor allem jenen Schwerfahr­zeuglenker­n, die unschuldig dazu kommen und sich zeitlebens Gedanken machen, musste dieser tödliche Unfall wirklich sein? Bitte denkt einfach zukünftig ein bisschen mehr mit, liebe Radfahrer, und fahrt defensiver und nicht mit der Vorstellun­g „Er muss mich ja sehen“! Leonhard Kocher Buslenker, 5020 Salzburg

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