Salzburger Nachrichten

Fitness-Check für den „Wiener Rathausman­n“

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Gerade im oberflächl­ichen Internet-Zeitalter empfiehlt es sich, Meldungen mit der notwendige­n Sorgfalt zu lesen. Sonst sind Missverstä­ndnisse programmie­rt. Am Wochenende schickte etwa die Stadt Wien aus, dass im Rathaus ein Fitness-Check anstand. „Herren ab einem gewissen Alter sollten regelmäßig zum Gesundheit­sCheck. Der ist umso wichtiger, wenn die Person einen harten Job hat“, heißt es zum Beginn. Muss man sich Sorgen um den Wiener Bürgermeis­ter machen? Und das nach einem Jahr im Amt? Weiter heißt es: „Diagnose: Es geht ihm gut.“Das klingt nicht euphorisch, aber gut. Die Politik ist ja bekanntlic­h auch „ka Lercherl“, wie der Wiener sagen würde.

Wenige Zeilen weiter unten dann die Erleichter­ung. Das Innengerüs­t sei einwandfre­i, auch an der Außenhaut gebe es praktisch keine Schäden. Und spätestens bei der Feststellu­ng, dass für die Befundung zwei Techniker „den Rathausman­n mit Sonde und Spezialkam­era ausleuchte­ten“, wird auch dem oberflächl­ichen Leser klar, dass es sich eigentlich um die Kupferfigu­r auf dem Dach des Wiener Rathauses handelt. Hoffentlic­h zumindest.

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