Salzburger Nachrichten

Die Formel-1-Strategen machen einen schweren Fehler

- OTHMAR.BEHR@SN.AT

Toto Wolff hat es hin und wieder getan und für Mattia Binotto scheint es gar keine andere Strategie zu geben: Die Teamchefs von Mercedes und Ferrari genießen es offenbar, dass die Teamorder in der Formel 1 nicht mehr verboten ist. Valtteri Bottas darf gewinnen, wenn ihm Lewis Hamilton nicht ganz dicht im Nacken sitzt. Bei Ferrari läuft das Spiel noch direkter. Charles Leclerc soll sofort Platz machen, wenn Sebastian Vettel in den Rückspiege­ln seines Ferrari sichtbar wird. Beim zweiten Saisonrenn­en in Bahrain hatte Leclerc noch in jugendlich­er Unbekümmer­theit Vettel Vettel sein lassen, aber in China ordnete er sich klar unter.

Gegen Gesetze verstoßen die Strategen nicht. Fans haben auch Verständni­s, wenn in der heißen Phase der WM eine Teamorder ausgegeben wird, um den Titel für den Rennstall zu sichern. Aber die harte Linie in der Frühphase einer Saison kommt nicht gut an.

Trotz Retuschen am Reglement sind auch heuer Mercedes und Ferrari wieder vor dem Rest. Was bleibt noch an Spannung, wenn innerhalb der zwei Paradeteam­s die Rollen jetzt schon klar verteilt sind?

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Othmar Behr

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